Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) haben 2023 frisches Geld angezogen. So flossen in Europa den Indexfolgern unter dem Strich 159 Milliarden US-Dollar zu. Dies zeigen aktuelle Zahlen des Anbieters iShares, der ETF-Marke des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock, die FONDS professionell ONLINE vorliegen. Weltweit verzeichneten ETFs im vergangenen Jahr ein Nettomittelaufkommen in Höhe von 967 Milliarden US-Dollar.

Damit gewinnt das ETF-Geschäft insbesondere in Europa wieder an Fahrt. 2022 hatte die Branche auf dem Kontinent lediglich 89 Milliarden US-Dollar an Neugeld eingesammelt, wie Zahlen des Analysehauses ETFGI zeigen. Weltweit waren es 856 Milliarden US-Dollar gewesen. Der russische Einmarsch in der Ukraine sowie die Zinswende hatten die Börse und damit das Mittelaufkommen belastet.

Spitzenposition verteidigt
In Europa konnte Branchenprimus iShares seine Spitzenposition 2023 klar verteidigen. In der Region verzeichnete das Haus ein Nettomittelaufkommen in Höhe von rund 71 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht 44 Prozent der Zuflüsse in den ETF-Markt. Weltweit sammelte iShares 186 Milliarden US-Dollar mit ETFs ein. Damit ist Blackrock nach Mittelaufkommen weiterhin die Nummer eins.

Im Heimatmarkt rückt jedoch, gemessen am verwalteten Vermögen, der Rivale Vanguard an den Primus heran, wie Zahlen von Morningstar zeigen. Während iShares in den USA im Jahresverlauf 2023 bis Ende November leicht an Marktanteilen verlor, und zwar um 1,7 Prozentpunkte auf 32 Prozent, baute Vanguard seinen Anteil auf 29 Prozent aus, wie die Wirtschaftszeitung "Financial Times" berichtet.

Abflüsse aus Gold-ETCs
Einbußen erlitten in Europa 2023 wiederum börsengehandelte Produkte auf Gold. So zogen Investoren im Jahresverlauf 31,5 Tonnen des Edelmetalls aus Xetra-Gold ab. Das Volumen sank damit unter die Marke von 200 Tonnen. Das betreute Vermögen gibt Emittent Deutsche Börse Commodities mit 11,9 Milliarden Euro an. Xetra-Gold ist der größte physisch besicherte Gold-ETC in Europa.

"Die Entwicklung unseres Goldbestandes im Jahr 2023 ist eine normale Reaktion der Anleger auf das Marktumfeld", erläutert Michael König, Geschäftsführer der Deutsche Börse Commodities, die Entwicklung. "Die Zinswende hat neue, kurzfristige Renditechancen geschaffen. Zudem war der Goldpreis in Euro so hoch wie nie zuvor." Deutsche Börse Commodities ist ein Joint Venture von Deutscher Börse, Commerzbank, Deutscher Bank, DZ Bank, Bankhaus Metzler und Vontobel. (ert)