Die DWS liquidiert am 11. Oktober zwei erst im vergangenen Jahr lancierte ETFs auf neuartige Morningstar-Indizes. Das geht aus einer Anlegerinformation hervor, die FONDS professionell ONLINE vorliegt.

Die beiden ETFs zielen auf dividendenstarke Unternehmen ab. Die dahinterliegenden Indizes von Morningstar setzen jedoch keineswegs stur auf die Aktien mit der höchsten Ausschüttung, sondern berücksichtigen neben der Dividendenhöhe auch den Wettbewerbsvorteil und die finanzielle Stabilität der jeweiligen Firmen (FONDS professionell ONLINE berichtete). Dieses Konzept geht offensichtlich auf: Nicht nur in der Rückrechnung erzielten die Morningstar-Indizes erstaunliche Ergebnisse, auch die beiden Xtrackers-ETFs ließen ihre Vergleichsgruppe seit Auflage im März 2018 klar hinter sich.

Ungeduldige Branche
Trotz der im Wettbewerbsvergleich guten Performance ließ die Nachfrage nach den beiden Indexfonds zu wünschen übrig. Der Xtrackers Morningstar US Quality Dividend UCITS ETF verwaltete zuletzt nur 5,1 Millionen US-Dollar (4,7 Millionen Euro), der Xtrackers Morningstar Global Quality Dividend UCITS ETF bloß 3,2 Millionen Dollar. Deshalb könnten die Fonds "nicht wirtschaftlich effizient betrieben werden", heißt es in der Anlegermitteilung.

Alle ETF-Anbieter überprüfen regelmäßig ihre Produktpalette, Schließungen und Neuauflagen gehören daher zum Geschäftsalltag. Dass Indexfonds allerdings nicht einmal zwei Jahre Zeit bekommen, um ein relevantes Volumen aufzubauen, zeigt, wie ungeduldig die Asset-Management-Branche mitunter agiert.

Indizes konnten Vorteile nicht ausspielen
"Wir sind nach wie vor von der innovativen Gestaltung der Indizes überzeugt", betont Michael Mohr, der Leiter des Xtrackers-Produktmanagements, auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE. "Leider blieb das Fondsvolumen beider ETFs seit Auflage im März 2018 unter der Schwelle von fünf Millionen Euro. Möglicherweise waren die Vorteile der Indizes in einem Marktumfeld, das eher wachstumsstarke Technologiewerte favorisiert hat, nicht so deutlich erkennbar."

Mohr zufolge bietet die DWS nach Schließung der beiden Produkte weiterhin vier Dividenden-ETFs mit unterschiedlichen regionalen Schwerpunkten an, die in Summe rund 700 Millionen Euro verwalten.

In anderen Segmenten kommen alternative Barometer an
In anderen Fällen sei die DWS mit ETFs, die weiterentwickelte Indizes abbilden, auf großes Interesse gestoßen, betont Mohr: "Unsere Palette an Yield-Plus-Indizes, die eine höhere Rendite ermöglicht, ohne gleichzeitig das Risiko im gleichem Umfang zu erhöhen, verwaltet mittlerweile mehr als zwei Milliarden Euro." (bm)