Niedrige Zinsen, der demografische Wandel und die daraus folgend immer geringere Rente zwingen die Deutschen zu Sparen. Eine Variante, um regelmäßig Geld zurück zu legen, sind die sogenannten vermögenswirksame Leistungen (VL). Das zusätzliche Geld vom Arbeitgeber für den Vermögensaufbau kann über Sparpläne für die Altersvorsorge eingesetzt werden. Dabei greifen immer mehr VL-Sparer auf ETFs zurück, so dass Ergebnis einer Analyse der European Bank for Financial Services (Ebase). "In diesem Jahr hat sich jeder zweite neue VL-Kunde unseres Hauses für einen ETF entschieden", sagt Kai Friedrich, Sprecher der Geschäftsführung von Ebase.

Deutschlandweit besteht allerdings noch jede Menge Wachstumspotenzial. Weniger als ein Prozent der deutschen VL-Sparer investiert in ETFs. Der beliebteste Index ist der globale Aktienindex MSCI World. Auf dem Index basieren 55,6 Prozent der neuen ETF-VL-Sparpläne. "Das zeigt, dass die Anleger auch beim VL-Sparen bevorzugt auf bekannte Indizes zugreifen", sagt Friedrich. Für den Dow Jones Global Titans entschieden sich immerhin acht Prozent, bei Sparplänen, die auf dem TecDax basieren, griffen 6,3 Prozent der Kunden zu. Für den Nasdaq 100 entschieden sich fünf Prozent. "Technologielastige Indizes haben deutlich an Beliebtheit zugelegt", sagt Friedrich. 

Potenzial nicht ausgeschöpft
Insgesamt ist in dem Segment der VL-Sparpläne noch Luft nach oben, betont die Bank. Jeder dritte Berechtigte lasse seine Ansprüche verfallen. "Insgesamt sind das Leistungen von etwa 1,6 Milliarden Euro jährlich, die für die Altersvorsorge genutzt werden könnten, aber leider nicht abgerufen werden", sagt Friedrich. So haben mehr als 20 Millionen Bürger einen Anspruch auf VL-Leistungen, von denen rund sieben Millionen diese jedoch nicht nutzen. (fp)