Ein europaweit einheitliches Pensionssparprodukt gilt in der EU als einer der Meilensteine auf dem noch langen Weg zu einer Kapitalmarktunion. Nun hat die Europäische Versicherungsaufsicht Eiopa ein Konsultationspapier online gestellt, in dem sie ihre Vorschläge für ein einfaches, sicheres und günstiges Sparprodukt präsentiert. Interessenvertreter haben bis 2. März 2020 Zeit, Stellung zu nehmen.

Darin festgehalten ist unter anderem die bereits viel diskutierte Kostenobergrenze des Basis-Pepp. Vorgesehen ist ein jährliches Limit von einem Prozent für das angesammelte Kapital. Die Garantiekosten sind darin nicht inbegriffen, sie müssen extra ausgewiesen werden. Damit soll ein Kostenvergleich zwischen Pepps mit und solchen ohne Garantie möglich werden. Auch Kosten für zusätzliche Leistungen wie die Absicherung biometrischer Risiken sollen nicht im Kostendeckel inbegriffen sein.

Strenge Informationsvorgaben
Viel Raum wird der Ausarbeitung von Informationsdokumenten gegeben. Die Informationsunterlagen sollen sich zwar an den im Versicherungssektor bereits bekannten PRIIPs-Bestimmungen für Versicherungsanlageprodukte orientieren. Das Pepp-KID soll aber insbesondere den langen Anlagehorizont betonen. Der Darstellung von Risiko und Performance soll sehr hohe Aufmerksamkeit eingeräumt werden, heißt es.

Erforderlich wäre unter anderem, dass Art und Auswirkung der gebotenen Garantien erklärt werden. Aufgeschlüsselt werden muss auch der Betrag, der erforderlich ist, um ein gewünschtes Rentenziel zu erreichen und zwar abzüglich der Kosten und Gebühren. Ebenso sind ESG-Faktoren zu berücksichtigen.
 
Die Eiopa kann laut den Vorschlägen den Vertrieb von Produkten, die nicht die Regeln erfüllen, untersagen. Es wird darauf hingewiesen, dass eine enge Zusammenarbeit und ein regelmäßiger Informationsaustausche zwischen den nationalen Behörden und der EIOPA nötig ist. Der Eiopa müssen europaweit einheitliche Informationen geliefert werden. (eml)

Service: Das Konsultationspapier steht auf der Website der Eiopa zum Download bereit.