Bei 15 Prozent aller Rentenfonds übersteigen die laufenden Kosten der Retail-Anteilsklassen die Rendite der Anleihen im Portfolio. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von FONDS professionell, für die die Redaktion Morningstar-Daten zu fast 1500 Fonds mit Vertriebszulassung in Deutschland oder Österreich ausgewertet hat. In Summe verwalteten die untersuchten Sondervermögen fast eine Billion Euro.


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Die Verfallrendite ("Yield to Maturity") gibt an, welches Ergebnis der Inhaber einer Anleihe erwarten darf, wenn er das Papier bis zum Laufzeitende hält. Im Schnitt liegt diese Kennzahl bei den untersuchten Fonds bei 3,26 Prozent. Die laufenden Kosten betragen 1,14 Prozent. Bleiben unter dem Strich immerhin 2,12 Prozent für den Anleger.

Allerdings überschreiten bei 221 Fonds, die in Summe stolze 133 Milliarden Euro verwalten, die Kosten der Retail-Anteilsklasse die Verfallrendite. Besonders dramatisch ist die Lage bei Fonds mit Euro-Unternehmensanleihen: In dieser Kategorie stecken 39 Prozent des Geldes in Portfolios, bei denen die laufenden Kosten der untersuchten Tranchen höher sind als die Rendite der Papiere im Portfolio (siehe Grafiken oben).

Geschicktes Umschichten kann die Rendite retten
Das bedeutet allerdings nicht, dass Anleger mit diesen Fonds Verluste erwirtschaften werden – das wäre nur der Fall, wenn der Manager alle Papiere bis zum Laufzeitende hält, was wenig realistisch ist. Durch geschicktes Umschichten des Portfolios kann es durchaus gelingen, auch in Zeiten niedriger Zinsen mit Anleihen noch Geld zu verdienen. Allerdings gibt die Differenz aus Verfallrendite und Kosten zumindest eine Indikation, was mit Rentenfonds perspektivisch zu verdienen ist – und dieses Ergebnis fällt ernüchternd aus. (bm)


Die vollständige Analyse lesen Sie in FONDS professionell 3/2018 ab Seite 154. Angemeldete FONDS professionell KLUB-Mitglieder können den Beitrag auch hier im E-Magazin abrufen.