Die fondsgebundene Vermögensverwaltung Smart-Vermögen der Deka stößt bei den Sparkassen und deren Kunden auf großes Interesse. "Uns erreichen aktuell fast 1.000 Depoteröffnungen in der Woche", sagte Olaf Heinrich, Leiter Digitales Multikanalmanagement bei dem Wertpapierhaus der Sparkassen, im Gespräch mit FONDS professionell ONLINE.

Insgesamt habe man mittlerweile rund 20.000 Kunden für das neue Produkt gewinnen können, so Heinrich. "Besonders positiv stimmt uns, dass die Hälfte der Kunden unter 30 Jahre alt ist. Das zeigt uns, dass es uns mit Smart-Vermögen gelingt, eine Zielgruppe anzusprechen, die mit dem Wertpapiergeschäft in der Sparkasse bisher weniger Berührungspunkte hatte." Rund 200 Sparkassen hätten schon als Kooperationspartner gewonnen werden können. Im Februar waren es noch 120 Institute gewesen. Die Deka hatte Smart-Vermögen vor rund einem Jahr lanciert, mit dem aktiven Vertrieb begannen die Sparkassen meist jedoch erst im Frühjahr (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Abwicklung über die Bevestor-Plattform
Smart-Vermögen richtet sich an ein Einsteiger-Segment: Eine Einmalanlage ist ab 500 Euro möglich, ein Sparplan ab 25 Euro. Derzeit würden für rund 97 Prozent aller neuen Smart-Vermögen-Depots Sparpläne vereinbart, so Heinrich. Die Abwicklung erfolgt digital über Bevestor, die hauseigene Robo-Advisor-Plattform der Deka. Die Sparkassen agieren als Tippgeber und Betreuer und erhalten dafür eine laufende Vergütung.

Die Vermögensverwaltung ist in vier Risikoausprägungen erhältlich, jeweils in einer klassischen und einer nachhaltigkeitsorientierten Variante. Kunden können zum Basisportfolio, das überwiegend aus ETFs besteht, verschiedene Investmentthemen beimischen, die dann über aktiv gemanagte Fonds abgebildet werden. Zur Auswahl stehen Anlagethemen wie "Gesundheit und Pflege", "Wasser und Abfall", "Industrie 4.0", "Klimawandel" oder auch "Video-Gaming und E-Sports". Zum Zuge kommen keineswegs nur hauseigene Fonds oder ETFs: Heinrich zufolge stammen aktuell knapp 23 Prozent der Zielfonds von der Deka.

Im Depot liegen im Schnitt nur 1.000 Euro – noch
Dass die Deka den Sparkassen mit Smart-Vermögen ein Produkt für Wertpapiereinsteiger bieten möchte, zeigt sich auch an der durchschnittlich verwalteten Summe je Kunde: In den bislang rund 20.000 Depots liegen aktuell etwas unter 20 Millionen Euro, also nur knapp 1.000 Euro pro Kunde. Dank der vielen Sparpläne wird sich dieser Betrag über die kommenden Jahre jedoch deutlich erhöhen.

"Smart-Vermögen bietet sowohl den Kunden als auch den Sparkassen Vorteile", meint Heinrich. "Die Kunden erhalten einen unkomplizierten Zugang zu einer professionellen Vermögensverwaltung. Den Sparkassen wiederum wird durch die effizienten Prozesse ermöglicht, auch Kunden mit geringerem Anlagevermögen für das Wertpapiergeschäft zu gewinnen."

Keine klassische Provision
Ein weiterer Pluspunkt für die Sparkassen: Sie erhalten für die Vermittlung keine klassische Provision, sondern werden mit einem Teil der Vermögensverwaltungsgebühr bedacht. Für "Kundenzuführung, -unterstützung und -betreuung" gewähre Bevestor der jeweiligen Sparkasse eine laufende jährliche Vergütung von 0,8 Prozent des Depotwerts, so die Deka. An Aktualität gewonnen hat das Thema, weil die EU-Kommission die Bedingungen, unter denen Banken Zuwendungen in der Anlageberatung vereinnahmen dürfen, deutlich verschärfen möchte. Mit einer Vermögensverwaltung, für die rechtlich gesehen keine Zuwendung fließt, können sich die Institute auf der sicheren Seite wähnen.

Die Deka hatte Smart-Vermögen auch vor dem Hintergrund der Null- und Negativzinsphase entwickelt – das Produkt sollte Kunden, die ihr Geld früher gerne festverzinslich geparkt hatten, eine Alternative bieten. Hat sich das angesichts der Zinswende und der Tatsache, dass viele Banken wieder um Tages- und Festgeld werben, nun erledigt? "Es mag zwar sein, dass der eine oder andere wieder verstärkt in Zinsprodukte investiert", sagt Heinrich. "Wir sind aber nach wie vor der festen Überzeugung, dass eine langfristige Altersvorsorge nur mit Wertpapieren gelingen kann. Diese Erkenntnis ist in den vergangenen Jahren in immer breiteren Bevölkerungskreisen angekommen, wie auch die hohe Zahl an Neukunden für Smart-Vermögen zeigt." (bm)