Hedgefonds sind in den vergangenen Monaten ihrem Anspruch gerecht geworden und haben Anlegern von der allgemeinen Marktentwicklung unabhängige Renditen beschert. Das stellt der Vermögensverwalter Feri fest. Das derzeitige Umfeld begünstigt die Strategien, wie Carsten Hermann, Geschäftsführer von Feri Trust, erläutert: "Hohe Inflation, steigende Zinsen und zunehmende Volatilität spielen Hedgefonds in die Karten. Das anspruchsvolle Marktumfeld eröffnet den Managern Spielräume, abseits der allgemeinen Trends, Gewinne zu erzielen."

Allerdings kam es in den ersten sechs Monaten 2022 auf die jeweilige Strategie an, berichtet Feri. So seien Hedgefonds mit ausgeprägter Marktabhängigkeit, etwa im Bereich der Equity-Long/Short-Strategien, ins Minus gerutscht. Dagegen hätten Global-Macro-Strategien, die in Korrekturphasen grundsätzlich geringere Wertverluste als der globale Aktienmarkt aufwiesen, sowie computerbasierte systematische Trading-Ansätze, die konsequent auf Markttrends setzten, im ersten Halbjahr sehr gute Gewinne erzielt. Wegen der Schwankungen am Aktienmarkt seien vor allem Hedgefondsstrategien auf der Short-Seite so erfolgreich gewesen wie seit vielen Jahren nicht.

Deutsche Investoren zurückhaltend
"Hedgefonds liefern aktuell das, was sie versprechen. Gerade in volatilen Märkten tragen sie zum Risikoausgleich und damit zu mehr Widerstandskraft und Stabilität im Gesamtportfolio der Investoren bei. Sie sind daher eine sinnvolle Ergänzung zu klassischen Assets", sagt Marcus Storr, Head of Alternative Investments bei Feri Trust. 

Weltweit steige die Anzahl von Hedgefonds und das von ihnen verwaltete Vermögen seit Jahren, berichtet Feri. In Deutschland nutzten institutionelle Investoren die Anlageklasse jedoch nur zögerlich. Demnach haben erst 16 Prozent der heimischen Investoren Mittel in Offshore-Hedgefonds angelegt, weitere 17 Prozent investierten in Liquid Alternatives, also hedgefondsähnliche Strategien mit einem UCITS-Produktmantel. (fp)