Unfaire Kosten und eine schwindende Profitabilität der zu Grunde liegenden Anlagestrategien sind die Hauptursache für eine enttäuschende Wertentwicklung. Die BCA AG, Deutschlands größter Zusammenschluss unabhängiger Finanzdienstleister, warnt erneut vor massiven statistischen Verzerrungen in der historischen Performance, die dadurch zu positiv erscheint. Die BCA steht dem Thema Hedge Funds nach wie vor skeptisch gegenüber und sieht sich durch die enttäuschende Performance sowohl populärer Hedge Fund Indizes als auch der überwiegenden Mehrheit angebotener Produkte in dieser Haltung bestätigt.

"Wir warnen bereits seit langem: Die Gebührenstruktur der meisten in Deutschland angebotenen Produkte gibt dem Anleger keine faire Chance auf eine nachhaltig positive Wertentwicklung", erklärt Ferdinand Haas, Investment-Vorstand der BCA AG. Die gesamte fixe Kostenbelastung des angelegten Vermögens erreiche bei den meisten Produkten auf Dachfondsebene 4 Prozent p.a. "Zusätzlich fallen in aller Regel sowohl auf Dach- als auch auf Zielfondsebene einseitige Erfolgsbeteiligungen an", so Haas. "Die gesamte Kostenbelastung auf Dachfondsebene kann schnell 5 Prozent p.a. übersteigen; angesichts solcher Zahlen sind Hedge Funds momentan allenfalls für deren Produzenten und Distributoren interessant."

Unfaire Kosten - enttäuschende Ergebnisse

Neben den unfairen Kosten führt Haas das enttäuschende Abschneiden von Hedge Funds in den letzten Jahren auf die schwindende Profitabilität der zu Grunde liegenden Handelsstrategien zurück: "Das in Hedge Funds verwaltete Anlagevolumen ist massiv gestiegen und hat zu einer Erosion der Erträge geführt. Zu viel Geld jagt zu wenige profitable Anlagemöglichkeiten und selbst ehedem stabile Ertragsquellen sind mittlerweile versiegt."

Außerdem warnt Haas erneut davor, historische Anlageergebnisse völlig naiv in die Zukunft fortzuschreiben, und verweist auf die aktuelle Studie von Burton Malkiel und Atanu Saha (2004) "Hedge Funds: Risk and Return". "Dass die historische Performance der gängigen Hedge Fund Indizes systematisch und massiv positiv verzerrt ist, war lange bekannt", so Haas. "Aber das durch die Studie von Malkiel und Saha aufgedeckte Ausmaß war selbst für eingeschworene Hedge Fund Skeptiker schockierend." Die Studie von Malkiel und Saha beziffert die positive Verzerrung der historischen Performance populärer Hedge Fund Indizes allein durch die Nichtberücksichtigung nicht mehr existenter Fonds (Survivorship Bias) und die verspäte Nachmeldung ausschließlich erfolgreicher Ergebnisse (Backfill Bias) auf über 4,5 Prozent p.a..

Wenig Freude mit Dach-Hedgefonds

"Bereinigt man die gerne als Werbeargument benutzte historische Performance von Hedge Funds um diese Verzerrung, dann wäre sie selbst vor Abzug von Dachfondskosten nicht mehr allzu beeindruckend", erklärt Haas. "Die enttäuschende Performance der deutschen Hedge-Dachfonds oder das in jüngster Zeit schlechte Abschneiden populärer Hedge Fund Indizes kann daher kaum überraschen." Der CSFB Tremont Global Investable Hedge Fund Index beispielsweise habe in Euro gerechnet in den letzten drei Jahren 7 Prozent p.a. an Wert eingebüßt und auch im vergangenen Jahr verbuchten die gängigen Hedge Fund Indizes wieder Verluste. Die 2004 aufgelegten Hedge-Dachfonds nach deutschem Recht bescherten ihren Anlegern ebenfalls wenig Freude.

Entsprechend negativ schätzt BCA die Zukunftsaussichten von Hedge Funds ein: "Momentan würde ich Privatanlegern weiterhin von einer Investition in die gängigen Hedge Fund Produkte abraten", warnt Haas. "Die Kosten müssen branchenweit sowohl auf Fonds als auch auf Dachfondsebene drastisch sinken; sonst haben die Anleger auch in Zukunft keine reelle Chance auf eine nachhaltig positive Entwicklung."

Mit diskutieren beim FONDS professionell-KONGRESS

Das Thema Hedgefonds wird auch eine Reihe von Fachvorträgen und Gesprächen beim FONDS professionell-KONGRESS am 2. und 3. Februar 2005 in Mannheim prägen. Wer mit diskutieren möchte kann sich mit dem beigefügten Fax-Formular anmelden. Zur direkten Online-Anmeldung geht es hier.(hh)