Die Spatzen pfiffen es längst von den Dächern, nun ist es bestätigt: Der "Flugzeugfonds 3" des Initiators und Managers Doric hat seinen Airbus A380 an die Fluggesellschaft Hi Fly vermietet (FONDS professionell ONLINE berichtete). Der Leasingvertrag mit einer Laufzeit von 70 Monaten sei am 28. Juni geschlossen worden, heißt es in einem aktuellen Informationsschreiben. Über die Vertragskonditionen wurden jedoch wenig bekannt.

Zweiteilige Leasingrate für den Fonds
Doric lässt lediglich wissen, dass die portugiesische Chartergesellschaft eine feste monatliche Leasingrate und eine variable Rate zahlt, die "die tatsächlichen Flugstunden berücksichtigt". Das bedeutet: Je weniger das Flugzeug in der Luft ist, umso weniger verdient die Fondsgesellschaft. Im Fondsprospekt hatte Doric ursprünglich eine Leasingrate in der Anschlussbeschäftigung von 1,275 Millionen US-Dollar pro Monat kalkuliert.

Der Fonds übergab das Flugzeug, das bis vor kurzem bei Singapore Airlines beschäftigt war, am 2. Juli 2018 an Hi Fly. Es soll am 19. Juli in den Farben des neuen Mieters auf der Luftfahrtmesse in Farnborough präsentiert werden. Ende des Monats soll der A380 in den Flugbetrieb gehen. Noch im Juli muss der Fonds 12,2 Millionen Dollar des ausstehenden Darlehens tilgen. Danach sind noch etwa 21 Millionen Dollar Bankverbindlichkeiten offen.

Betriebsabhängiges Gesamtergebnis
Bei Fondsauflage prognositzierte Doric eine Laufzeit bis Ende 2016 und einen Gesamtmittelrückfluss an die Anleger von rund 233 Prozent. Inwieweit dieses Ergebnis noch angepeilt und realistisch ist, lässt das Management offen. Offiziell heißt es dazu: "Unter der Annahme, dass die Flugstunden der bisherigen Nutzung durch Singapore Airlines entsprechen, erwartet die Fondsgesellschaft bis zum Jahr 2024 Gesamtausschüttungen in Höhe von rund 200 Prozent auf das Investorenkapial. Reduziert sich der Nutzungsgrad um 25 Prozent, ergibt sich eine Gesamtausschüttung von rund 175 Prozent im genannten Zeitraum."

Der Fondsmanger Dr. Peters, der zurzeit ebenfalls vier ehemalige A380 von Singapore Airlines verwaltet, war auch mit Hi Fly in Gesprächen, aber letztlich nicht überzeugt. Sowohl ein Leasingvertrag als auch ein Verkauf scheiterten nach Angaben des Unternehmens daran, dass die Fluggesellschaft ihre Angebote nicht mit harten Fakten bekräftigt hatte. Deshalb werden die ersten beiden A380 wie berichtet in Einzelteilen verkauft. Für die beiden anderen wird dem Vernehmen nach zurzeit ein Leasingvertrag verhandelt. (ae)