Längere Zeit war unklar, wohin die Reise für die Flugzeuge der "DS-Fonds Nr. 129 und 130" geht, nachdem der erste Leasingvertrag mit Singapore Airlines ausgelaufen ist. Nun teilt der Manager Dr. Peters mit: Die beiden Airbus A380 sollen – mit Ausnahme der Triebwerke – in Einzelteilen veräußert werden und Anleger in Kürze über diesen Komponentenverkauf ("Part out") gesondert abstimmen.

Ganz freiwillg kommt dieser Entschluss nicht. "Die alternativ verhandelten Optionen eines neuen Leasingvertrages für die Flugzeuge entsprachen aus Sicht der Dr. Peters Group nicht den Anforderungen der Investoren, ein respektables Ergebnis erzielen zu können", teilte das Unternehmen mit. Das Management prognostiziert aktuell für die beiden Flugzeugfonds einen Gesamtmittelrückfluss von 145 bis 155 Prozent.

Gespräche über Anschlussvermietung bislang ergebnislos
Zurzeit parken die Flugzeuge am Flughafen Tarbes (Frankreich). Die Triebwerke sind wie berichtet übergangsweise seit Oktober 2017 an Rolls-Royce vermietet. Die Leasingverträge laufen bis Ende März 2019. Dr. Peters hat mit British Airways, Hi Fly, Iran Air, Philippine Airlines und Thai Airways über neue Leasingverträge für die Flugzeuge verhandelt. Es kam jedoch aus verschiedenen Gründen bislang zu keinem Abschluss, der aus Sicht der Fondsgesellschaft wirtschaftlich tragbar gewesen wäre.

Das Dortmunder Unternehmen hat sich außerdem um einen Verkauf der Maschinen und um ein Konzept zum Umbau der Passagier- in Frachtflugzeuge bemüht – ebenfalls ergebnislos. "Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich aus den Gesprächen durchaus Potenzial für einen möglichen Verkauf oder einen Leasingvertrag ergibt. Bislang konnte jedoch keine Einigung über einen Kauf oder einen Lease mit einem Interessenten erzielt werden. Es ist nicht absehbar, ob wir hier in den nächsten Monaten zum Erfolg kommen", berichtet Dr. Peters in einem ausführlichen Geschäftsbericht für die Anleger.

"Part Out" mit US-Partner
Beim geplanten Komponentenverkauf werden die Einzelteile der Flugzeuge (Fahrwerk, Steuerflächen, Hilfstriebwerk und Ähnliches) über einen spezialisierten Verkäufer veräußert. Sie werden aber nicht verschrottet, sondern beim Käufer als Ersatzteile für andere Flugzeuge verwendet. Dieser Prozess dauert laut Dr. Peters "in der Regel zirka zwei Jahre". Da die Maschinen von Singapore Airlines in einem "hervorragenden“ Zustand zurückgegeben worden seien, sollen die Flugzeugteile "zu attraktiven Preisen" veräußert werden.

Dr. Peters schlägt den Anlegern vor, das US-Unternehmen VAS Aero Services auf Kommissionsbasis mit dem "Part Out" zu beauftragen. Demzufolge erhält VAS nach dem Verkauf der Einzelteile eine Provision, die gestaffelt ist. "Insgesamt prognostiziert VAS unter den drei geprüften Angeboten nicht nur die höchsten Erlöswerte, sondern ist auch bereit, durch die Erlösstaffelung das Ertragsrisiko zu teilen", betont Dr. Peters im aktuellen Anlegerbericht.

Fonds behalten die Triebwerke bis zum Ende
Die vier Triebwerke jedes A380 bleiben im Eigentum der Fonds und sollen bis Ende 2020 weiterhin vermietet werden. Erst dann sollen sie mit einem gesonderten Beschluss der Anleger verkauft werden. Dr. Peters rechnet mit einem steigenden Bedarf an Ersatztriebwerken, weil die jährlichen Wartungen der insgesamt 144 von diesem Typ ausgelieferten Triebwerke in den kommenden Jahren zunehmen.

Der Komponentenverkauf soll zwischen 40 und 50 Millionen Dollar in die Kassen spülen. Mit den Erlösen werden die Bankverbindlichkeiten getilgt und die Fonds noch in diesem Jahr vollständig entschuldet. Ab demersten Halbjahr 2019 will Dr. Peters wieder Auszahlungen an die Anleger leisten. Für die Triebwerke wurde ein Verkaufspreis von insgesamt 24 Millionen Dollar kalkuliert.

Anleger können mit einer ordentlichen Rendite rechnen
In seinen Ergebnisprognosen für die Investoren geht der Fondsmanager davon aus, dass die Anleger am Ende bei Gesamtauszahlungen von 140 bis 150 Prozent (Fonds 129) respektive 150 bis 160 Prozent (Fonds 130) landen. Dabei eingerechnet sind vorausschtliche Währungsgewinne von zwölf beziehungsweise 16 Prozent bezogen auf das ursprünglich investierte Eigenkapital. Bislang wurden 60,25 Prozent (Fonds 129) beziehungsweise 65,25 Prozent (Fonds 130) ausgezahlt.

Dr. Peters-CEO Anselm Gehling rechnet mit einer hohen Zustimmung der Investoren zum Komponentenverkauf. "Wir bekommen sehr viele Anrufe von Anlegern und der Zuspruch ist bislang sehr positiv", sagte er im Gespräch mit FONDS professionell ONLINE. Wenn die Gesellschafter wider Erwarten nicht für den Einzelverkauf stimmen, muss das Management weiter nach alternativen Lösungen suchen. (ae)