Die FNZ Bank hat ein neues Depotmodell entwickelt, das speziell für Anleger mit Fonds des US-Asset-Managers Dimensional Fund Advisors konzipiert ist. Über das Depot können rund 60 Dimensional-Fonds gehandelt und verwahrt werden. Die Produkte könnten über eine eigens entwickelte Fondssuche nach unterschiedlichen Kriterien gefiltert und ausgewählt werden, teilt die Bank mit.

Für das Depot berechnet die FNZ Bank eine Pauschalgebühr von jährlich 0,1 Prozent des Depotwertes, mindestens aber 40 Euro und maximal 200 Euro im Jahr. Für online ausgeführte Transaktionen entstünden keine weiteren Entgelte, so das Institut. Möglich seien unter anderem Spar- und Entnahmepläne oder die Einrichtung dynamischer Limits. Firmenkunden könnten zudem ein "umfangreiches kostenfreies Reporting" für das investierte Betriebsvermögen erhalten.

Gebühr statt Provision
Mit dem neuen Depotmodell löst die FNZ Bank ein branchenweites Problem der Fondsplattformen. Normalerweise behalten sie als depotführende Stellen einen Teil der Bestandsprovision ein, die die Kapitalverwaltungsgesellschaft an die Vermittler auskehrt. Die Dimensional-Fonds sehen aber keine derartigen Kickbacks vor. Darum gingen die Fondsplattformen dazu über, für diese Produkte und andere bestandsprovisionsfreie Anteilsklassen Extragebühren zu erheben, was komplizierte Abrechnungen zur Folge hatte.

Die Dimensional-Fonds erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Anders als oft vermutet bilden die Fonds keine Indizes ab, sondern investieren sehr breit in ganze Assetklassen. Die Portfoliomanager versuchen, finanzwissenschaftliche Forschungsergebnisse in ihre Arbeit zu integrieren und so gewisse Faktorprämien zu vereinnahmen. Ein geringer Portfolioumschlag soll die Kosten im Rahmen halten.

Unter anderem deshalb vertreibt Dimensional die Fonds nur über Finanzberater und nicht direkt an Endkunden: Der Anbieter möchte verhindern, dass ein ständiges Rein und Raus von Anlegern die Transaktionskosten in die Höhe treibt. Berater, die ihren Kunden Dimensional-Fonds anbieten möchten, müssen eine Schulung durchlaufen und auf Basis von Honoraren oder Servicegebühren arbeiten.

"In dieser Form in Deutschland derzeit einzigartig"
"Mit unserem neuem Depotmodell begegnen wir der steigenden Nachfrage nach einer speziellen Depotlösung, die sowohl den Anlegern als auch ihren Beratern einen Mehrwert bietet und in dieser Form in Deutschland derzeit einzigartig ist", lässt sich Florian Brandmair, Leiter Account Management bei der FNZ Bank, in einer Mitteilung zitieren. "Wir sind davon überzeugt, dass wir Beratern durch diese Zusammenarbeit etwas Neues bieten können, das ihren Kunden zugutekommt", ergänzt Lukas Schneider, der Deutschland-Chef von Dimensional. (bm)