Für künftige volldigitale Fondsauflagen via tokenisierter Anteile sind die Weichen gestellt. Zu diesem Ergebnis kommen jedenfalls die drei Gesellschaften BNP Paribas Securities Services, MEAG und Ergo, die gemeinsam einen sogenannten technischen Proof of Concept (PoC) für Investmentfondstransaktionen auf der Abwicklungsplattform des Technologieanbieters Fundsonchain erfolgreich durchgeführt haben. Die MEAG fungierte dabei in der Rolle der KVG, ERGO als institutioneller Investor und BNP Paribas Securities Services als Verwahrstelle und Registrar beziehungsweise Kryptowertpapier-Registerführer.

Möglich wurde das über die Plattform von Fundsonchain, die die Voraussetzung zur Automatisierung der gesamten Fondsabwicklung über eine auf der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) basierenden Ende-zu-Ende-Verarbeitung von tokenisierten Fondsanteilen geschaffen hat. Dabei wurde der regulatorische Rahmen des Gesetzes über elektronische Wertpapiere (eWpG), der Verordnung über Kryptofondsanteile (KryptoFAV) sowie der Verordnung über Anforderungen an elektronische Wertpapierregister (eWpRV) bereits vollumfänglich berücksichtigt.

Nicht nur Alt-Anteile können abgewickelt werden
"Wir sind mit Fundsonchain angetreten, um die digitale Transformation der Fondsindustrie Wirklichkeit werden zu lassen", freut sich Volker Braunberger, CEO und Co-Gründer von Fundsonchain, über den gelungenen Test. Der Proof of Concept habe eindrucksvoll gezeigt, dass über die Fundsonchain-Plattform eine volldigitale Abwicklung von elektronischen und Kryptofondsanteilen regulatorisch konform und effizient möglich sei.

Zum Hintergrund: Mit Hilfe der Plattform von Fundsonchain können einerseits bereits aufgelegte Investmentfonds via Tokenisierung als elektronische Fondsanteile abgewickelt werden. Zusätzlich schafft diese Lösung die Basis für die Neu-Emission von Investmentfonds mit elektronischen Anteilen beziehungsweise Kryptofondsanteilen (mit Inkrafttreten der KryptoFAV). Darüber hinaus ist die technische Lösung zur Führung eines zentralen Registers beziehungsweise Kryptowertpapierregister ein essenzieller Bestandteil von Fundsonchain, das erstmals außerhalb einer Wertpapiersammelbank (Central Securities Depository, abgekürzt CSD) durch Verwahrstellen geführt werden kann.

Die zurückgewonnene Nähe von Fondsgesellschaft und Investor
Der jetzt durchgeführte Proof of Concept setzt unter anderem hier an und ermöglicht allen Beteiligten, ihre Fondsabwicklung vollständig zu digitalisieren und durch die Nutzung einer DLT-basierten sogenannten "Source of Truth" Fehlerquellen im Transaktionsprozess größtenteils zu eliminieren. Zudem kann die Verwahrstelle die Registerführung durch Fundsonchain selbst übernehmen und das eigene Serviceangebot für ihre Kunden auf digitaler Basis erweitern. Der Investor rückt damit wieder näher an das Produkt Investmentfonds heran und hat künftig die Möglichkeit, seine Fondsorders direkt beim Registerführer zu platzieren, ohne weitere Intermediäre, was den Prozess deutlich verschlankt. (hh)