"Im Prinzip sitzen wir gerne 'in einem Boot' mit dem Manager eines unserer Zielfonds, wenn dieser eigenes Geld in das von ihm gemanagte Produkt investiert", erklärt Matthias Weinbeck, Analyst bei der Kölner Sauren Fonds-Research. Unter anderem spreche das klar für das Vertrauen dieses Fondslenkers in das von ihm gemanagte Fondsvehikel. "Leider springen uns aber bei der regelmäßigen Analyse der Jahres- und Halbjahresberichte von Fonds immer wieder Eigenanlagen ins Auge, die wir nicht gerne sehen", so Weinbeck. "Das betrifft die Anteile von Fonds der eigenen Fondsgesellschaft."

In diesem Zusammenhang berichtet der Analyst von einem kürzlich stattgefundenen Besuch eines Fondsmanagers von einer größeren Londoner Investmentboutique zum Update-Gespräch in Köln. "Wir sind mit verschiedenen Dachfonds bei ihm investiert und haben die Gelegenheit genutzt, seinen aktuellen Blick auf die Märkte und seine Positionierung zu diskutieren", so Weinbeck. Gleichzeitig hätten er und seine Kollegen gegenüber dem Besucher aber einen aus ihrer Sicht kritischen Punkt angesprochen: Das Investment des betreffenden Fondsmanagers in diverse hauseigene Fonds.

Dialog mit den Fondsmanagern
"Grundsätzlich sind solche Investitionen in Fonds, und damit auch hauseigene Fonds, natürlich rechtlich einwandfrei möglich in dem Rahmen, in dem der Verkaufsprospekt diese Anlagemöglichkeit eröffnet", erläutert Weinbeck. Bei den Sauren-Zielfonds müsse die Anlage in andere Fonds auf maximal zehn Prozent des Portfolios beschränkt sein, Stichwort Kaskadenverbot, damit der jeweilige Fonds dachfondsfähig und für Sauren investierbar sei. "Trotz der in der Praxis entsprechend eher niedrigen Gewichtung und einer vermeintlich untergeordneten Relevanz sprechen aus unserer Sicht eine Reihe von Gründen gegen ein solches Investment in hauseigene Fonds."

Warum Weinbeck und seine Kölner Mitstreiter diese Praxis als so kritisch betrachten, dass sie sich im Dialog mit den Fondsmanagern für einen Verkauf der Positionen engagieren und im Sinne einer sauberen Corporate Governance auf einen Verkauf entsprechender Positionen drängen, erläutert der Sauren-Analyst in der Fotostrecke oben, einfach durchklicken. (hh)