Aller Anfang ist schwer – leider. Dabei wäre aller Anfang gut – vor allem, wenn es ums Geldanlegen und den Dauerbrenner Altersvorsorge geht. Mit beidem stehen die Deutschen bekanntermaßen eher auf Kriegsfuß. Trotz Minizinsen setzen sie mehrheitlich auf klassische, aber performancearme Produkte wie Sparbücher und Festgeld oder zunehmend renditeschwache Anlageformen wie Lebensversicherungen.

Dabei existiert seit Langem ein ebenso lukratives wie einfach zu handhabendes Vehikel für den Vermögensaufbau: der Fondssparplan. Doch der wird von vielen Bundesbürgern immer noch sträflich ignoriert. Zwar haben viele schon einmal etwas von Sparplänen gehört, wie jüngst eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Targobank zeigte. Doch fast 60 Prozent der Befragten finden diese Geldanlageform nach eigenem Bekunden "uninteressant". Für Berater gibt es hier also noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten.


FONDS professionell ONLINE hat für Sie die gebräuchlichsten Fondssparplan-Kategorien durchleuchtet. In unserem neuen, siebenteiligen Sparplan-Check zeigen wir in den kommenden Tagen, mit welchen Portfolios geduldige Anleger in den vergangenen zehn Jahren am besten fuhren.


Kaum eine Anlagealternative kann – den nötigen Zeithorizont und etwas Durchhaltewillen vorausgesetzt – derart viele Vorteile auf sich vereinen wie der Sparplan auf Fondsbasis. Denn dank des Zinseszins- und vor allem des Durchschnittskosteneffekts, der kurzfristige Kursdellen an den Kapitalmärkten in der mittleren Frist ausgleicht, können selbst aus überschaubaren Monatsraten längerfristig kleine Vermögen entstehen.

Volle Flexibilität
Ein weiterer Pluspunkt: Fondssparer bleiben immer flexibel und sind damit stets Herr ihrer Geldanlage. Denn ohne großen Aufwand lassen sich die wiederkehrenden Sparraten wegen vorübergehender finanzieller Engpässe reduzieren oder auch mal ganz aussetzen, später wieder aufstocken oder – eine häufig in ihrer Wirkmächtigkeit unterschätzte Variante – von Beginn an dynamisieren, um so einen eingebauten Inflationsausgleich zu erreichen.

Wie lukrativ Fondssparen ist, zeigt einmal mehr die aktualisierte Wertentwicklungsstatistik des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) auf eindrucksvolle Weise.

Dabei beweist sich, dass aller Anfang gut überlegt sein will: Denn allein die Wahl der Fondskategorie zu Beginn ist unterm Strich enorm erfolgsentscheidend. Und noch eine Erkenntnis drängt sich auf: Die Top-Kategorien der vergangenen Dekade unterscheiden sich von den Klassenbesten der zurückliegenden 20 Jahre nur unwesentlich.

Großes Performancegefälle
Wer sich für die in den vergangenen zehn Jahren lukrativste Portfoliogruppe "Europa Nebenwerte" entschied, konnte – alle zwischenzeitlich anfallenden Fondskosten und Ausgabeaufschläge miteingerechnet – im Schnitt stolze 7,2 Prozent per annum verdienen. Wer andererseits im ungünstigsten Fall einen offenen Immobilienfonds besparte, musste sich mit einem Wertzuwachs von gerade mal 1,3 Prozent pro Jahr begnügen – ein Performanceunterschied von immerhin 5,9 Prozentpunkten per annum.

In Euro ausgedrückt wird die Diskrepanz noch deutlicher: Wer zehn Jahre lang Monat für Monat je 100 Euro – also in Summe 12.000 Euro – in einen Fondssparplan steckte, der in Immobilien investiert, kam laut BVI-Auswertung im Schnitt auf ein Gesamtergebnis von rund 12.800 Euro. Wer indes Anfang Januar 2008 Gleiches mit einem durchschnittlich guten Aktienfonds tat, der auf europäische Mittelstandsunternehmen setzt, hätte Ende 2017 auf seinem Depotauszug rund 22.000 Euro stehen gehabt– also rund 9.200 Euro mehr, wie die nachfolgende Tabelle zeigt! 

Sparraten zwischen 100 und 250 monatlich sind die Regel
Generell sind Fondssparpläne bereits ab Monatsbeträgen von 25 Euro abschließbar. Doch gängiger sind höhere Beträge, wie eine Erhebung von Union Investment aus dem vergangenen Herbst zeigt: Die größte Gruppe der Umfrageteilnehmer (38 Prozent) spart monatlich 100 bis 250 Euro. Und elf Prozent der Befragten können es sich sogar leisten, mehr als 500 Euro zu sparen

Die jüngste Wertentwicklungsstatistik des BVI verrät aber noch mehr: Nämlich nicht nur, welche Fondskategorien für Plansparer am rentierlichsten waren, sondern auch, mit welchen Einzelfonds geduldige Monatseinzahler in den vergangenen zehn Jahren überdurchschnittlich gut fuhren. Anhand dieser Übersichten stellen wir Ihnen in einer siebenteiligen Serie ab Donnerstag die lukrativsten Sparplanfonds aus den gängigsten – sprich vertriebsrelevanten – Portfoliokategorien vor. (ps)