Den Guinness Sustainable Energy Fund gibt es in seiner Ursprungsversion schon seit 2007. Der Fonds investiert hauptsächlich in Unternehmen, die sich auf Themen wie Erzeugung, Speicherung, Effizienz und Verbrauch nachhaltiger Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme, Biokraftstoffe und Biomasse spezialisiert haben. Der Fonds, der bei seiner Auflegung Guinness Alternative Energy Fund hieß, wird seit 2019 von Will Riley und Jonathan Waghorn als den verantwortlichen Fondsmanagern gesteuert.

Seit Kurzem gibt es mit dem Guinness Sustainable Energy UCITS ETF einen ETF-Klon des Fonds. Es ist der erste für den europäischen Markt aufgelegte aktiv gemanagte ETF des britischen Fondshauses, das insgesamt gut zehn Milliarden US-Dollar in seinen Fondsprodukten managt. Guinness sieht sich als Pionier des aktiven ETF-Managements und ist nach eigenen Angaben das erste Unternehmen in den USA, das einen herkömmlichen Investmentfonds in einen ETF umgewandelt hat.

Gleiche Philosophie, gleiche Strategie
Der neue ETF wird Anlagephilosophie, Strategie und Bestände des rund 850 Millionen Dollar schweren Guinness Sustainable Energy Fund widerspiegeln, ein konzentriertes Portfolio aus 33 weitgehend gleichgewichteten Positionen. Das Portfolio ist laut Guinness liquide, rund 90 Prozent des Fonds sind in Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 500 Millionen Dollar investiert.

Man gehe davon aus, dass der nachhaltige Energiesektor in den nächsten 20 Jahren von einer Reihe von Effekten profitieren werde, heißt es von den Briten. Dazu zählt der Fondsmanager im Wesentlichen die folgenden:

  • Nachfragewachstum: Die Elektrifizierung des Verkehrs und die verbesserte Wirtschaftlichkeit der Energiespeicherung werden zu einem attraktiven langfristigen Wachstum der nachhaltigen Energienachfrage führen.
  • Bessere Wirtschaftlichkeit: Nachhaltige Energiequellen hätten inzwischen wettbewerbsfähige Kosten gegenüber Strom aus fossilen Brennstoffen. Guinness erwartet, dass die Kosten für die Versorgung weiter sinken werden.
  • Öffentliche und private Unterstützung: Sowohl Regierungen als auch Unternehmen bemühen sich um nachhaltige Energie, um die vorgeschriebenen Kohlenstoffziele zu erreichen oder um die öffentliche Wahrnehmung zu verbessern.
  • Derzeit noch geringes Engagement: Die bislang mangelnde Rentabilität und die Notwendigkeit von Subventionen haben dazu geführt, dass das Gewicht nachhaltiger Energien in globalen Indizes und breiten globalen Aktienfonds noch gering ist.

Der Guinness Sustainable Energy UCITS ETF soll in 14 europäischen Ländern registriert und an sieben Börsen notiert werden. Mit einer Total Expense Ratio von 0,65 Prozent biete das Produkt ein wettbewerbsfähiges Preisniveau. Die Initiatoren beobachten, dass auch in Europa immer mehr Vermögensverwalter in den Bereich der aktiv gemanagten ETFs einsteigen wollen. Das Fondsgeschäft ändere sich gerade, und Europa folge zunehmend dem US-Markt, wo die Mehrheit der neuen ETF-Listungen aktiv gemanagte Varianten seien. (hh)