Die Boutique H2O Asset Management hat bei einer Reihe ihrer Fonds wieder ein Aufgeld eingeführt. Dies geht aus einer Mitteilung an Anlagekunden hervor, die FONDS professionell ONLINE vorliegt. Demnach verlangt die Investmentgesellschaft seit dem 1. August einen Ausgabeaufschlag in Höhe von fünf Prozent beim Kauf der Retailklassen der Fonds Adagio, Allegro, Largo sowie Moderato und Multibonds.

Das zur französischen Dachgesellschaft Natixis Investment Managers zählende Haus hatte diese Eintrittshürde im vergangenen Jahr ausgesetzt. Anlass waren Mittelabflüsse in Milliardenhöhe aus den Vehikeln. Damals war bekannt geworden, dass das Investmentteam um Gründer und Frontmann Bruno Crastes in zum Teil illiquide Wertpapiere investiert hatte, die dem Umfeld des schillernden Unternehmers Lars Windhorst zuzurechnen sind. Im Herbst vergangenen Jahres hatten dann Anleger dem Haus wieder Geld anvertraut.

Rating ausgesetzt
Doch im Frühjahr 2020 verloren im Zuge des Corona-Crashs an den Börsen die H2O-Fonds zum Teil erheblich an Wert. Crastes entschuldigte sich in einem Brief bei seinen Kunden für die schwache Performance. Die Fondsratinggesellschaft Morningstar setzte das Rating des einzigen bewerteten Fonds aus und senkte später die Note. Die Analysten führten erhebliche Zweifel unter anderem am Risikomanagement von H2O als Grund an. Von der Erholung an den Märkten nach dem Covid-19-Kursrutsch profitierten einige H2O-Fonds nur mäßig.

Dennoch scheint das Mittelaufkommen sich zumindest so darzustellen, dass H2O die Eintrittshürden wieder einführen kann. Die Hintergründe für den Schritt gehen aus dem Kundenschreiben nicht hervor. Auch auf Nachfrage von FONDS professionell ONLINE nannte das Haus keine Gründe für die Wiedereinführung des Aufgelds. Das Haus betonte lediglich, es handele sich seiner Ansicht nach nicht um einen Soft Close. (ert)