Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat turbulente Monate hinter sich. Die Margen im Investmentbanking schmelzen dahin. Um Kosten zu sparen, entließ die Bank ein Viertel ihrer Mitarbeiter im Anleihehandel – und bezahlte mit einem deutlichen Ertragsrückgang in diesem Geschäftsfeld.

Nun hat Morgan Stanley einen neuen Investor an Bord: Der Hedgefonds Value Act Capital Management hat eine Beteiligung von rund 1,1 Milliarden US-Dollar an der Bank offengelegt, berichtet die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ). Das entspricht einem Anteil von 1,9 Prozent.

Value Act will sich offenbar nicht mit einer stillen Beteiligung zufriedengeben. Der Hedgefonds hat die Bank aufgefordert, nach den Einsparungen der vergangenen Monate nun wieder zu investieren. Nach dem Willen des neuen Anteilseigners soll Morgan Stanley vor allem das Vermögensverwaltungs- und das ertragreiche Beratungsgeschäft ausbauen. Dort winken steigende Gebühreneinnahmen bei vergleichsweise geringem Kapitalaufwand. Einen Wechsel an der Spitze will Value Act wohl nicht anschieben: Der Hedgefonds hat Morgan-Stanley-CEO James Gorman sein Vertrauen ausgesprochen – vorerst.

Nicht immer hilfreich
In der Vergangenheit hatte Value Act sich allerdings tatkräftig in die Personalpolitik eingemischt und unter anderem bei Microsoft einen Führungswechsel angestrebt. Insgesamt war eine Beteiligung des Hedgefonds für die betroffenen Unternehmen nicht immer von Vorteil, so die NZZ. So war Value Act etwa am Skandalkonzern Valeant Pharmaceuticals beteiligt und hatte den damaligen CEO bei seiner höchst gewagten Akquisitionsoffensive unterstützt. (fp)