Protektor, die gesetzliche Auffanggesellschaft für die Policen insolventer Versicherungsgesellschaften, wird die von ihr verwalteten Lebensversicherungsbestände der 2003 in die Pleite gerutschte Mannheimer Versicherung abgeben. Käufer der noch rund 100.000 verbliebenen Policen – von ehemals 300.000 Verträgen – werde der Abwicklungsspezialist Heidelberger Leben sein, wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet. Der Vertrag soll in wenigen Monaten unterzeichnet werden.

Ende 2015 war bekannt geworden, dass Protektor mit insgesamt vier Gesellschaften in Gesprächen für die Übertragung war. Von diesen blieb dann die Heidelberger Leben als einziger Ansprechpartner im Rennen – und ist jetzt offensichtlich am Ziel. Das Unternehmen, das sich 2014 aus dem aktiven Lebensversicherungsgeschäft zurückgezogen und sein Geschäftsmodell auf die Verwaltung und Weiterführung von bestehenden Policen umgestellt hatte, gehört zu 80 Prozent dem britischen Investor Cinven und zu 20 Prozent der Hannover Rück.

Umweg aus steuerlichen Gründen
Die Übertragung erfolgt aus rechtlichen und steuerlichen Gründen über eine neu gegründete Tochter von Protektor, die Salvamos Lebensversicherung. Salvamos wird die ehemaligen Verträge der Mannheimer, die nach einer missglückten Aktienspekulation insolvent wurde, dann auf die Heidelberger übertragen, so die SZ.

Der Verkauf hat für alle Beteiligten Vorteile. Schließlich gilt bei der Verwaltung von Alt-Beständen: Je größer die Einheiten, desto geringer die Kosten. Daher seien die 100.000 Verträge für Protektor nicht genug, um kostendeckend zu arbeiten, berichtet die Zeitung. (jb)