Die Staatsbank KfW will ab dem Jahr 2020 Förderkredite mit negativen Zinsen ausgeben, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Private Häuslebauer, Unternehmer und Kommunen zahlen dann im Bestfall weniger zurück als sie ausgeliehen haben. Die KfW kann sich die Kredite zum Minuszins aufgrund ihres guten Geschäfts mit Anleihen leisten. Da Bund und Länder die Bank tragen, zählt sie bei Anlegern als sehr krisenresistent.

Dementsprechend begibt die Förderbank seit Jahren Anleihen zu einem negativen Zins. Die daraus resultierenden Gewinne konnte die Bank bisher rein technisch nicht an die Kunden weitergeben, sagt Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW. Die Computerprogramme kannten einfach keine negativen Zinsen für Darlehen, zitiert ihn die FAZ. Da ein Ende der Niedrigzinsen nicht in Sicht sei, habe die Bank nun reagiert und ihre Systeme umgestellt.

Kommunen profitieren zuerst, Privat- und Geschäftskunden erst später
Bis die Minuszinsen bei Privat- und Geschäftskunden ankommen, kann allerdings noch einige Zeit vergehen. Denn die jeweilige Hausbank darf bei Förderkrediten der KfW eine Bearbeitungsgebühr aufschlagen, bei Immobilienkrediten sind das bis zu 0,75 Prozent. Darum werden Kommunen wohl als erstes in den Genuss der "Geld-obendrauf"-Kredite kommen. Nur sie können direkt bei der KfW Darlehen aufnehmen. (fp)