Für Hedgefonds, die mit Kryptowährungen spekulieren, wird die Luft merklich dünner. Nachfrage und Gewinne sind bei rund 150 Fonds eingebrochen, berichtet Bloomberg. Nachdem der Bitcoin im vergangenen Jahr einen kometenhaften Aufstieg hingelegt hatte, ist der Kurs der Digitalwährung in den vergangenen Monaten regelrecht abgestürzt. Das lässt Anleger offenbar generell an Bitcoin-Investments zweifeln – und setzt Krypto-Hedgefonds unter Druck.

Mindestens neun Krypto-Hedgefonds haben bereits dichtgemacht, mehrere Manager haben ihre Internetseiten, Twitter- oder Facebook-Konten gelöscht. Der wahrscheinlich größte Hedgefonds des Sektors, Polychain Capital, entschied sich im Januar gegen einen Börsengang in Kanada. Der Milliardär Mike Novogratz hat wiederum Abstand von dem Plan genommen, einen eigenen Krypto-Hedgefonds auf den Markt zu bringen. Der Goldrausch scheint vorüber zu sein.

Beobachter rechnen mit weiterem Fondssterben
Im vergangenen Jahr waren zahlreiche Hedgefonds entstanden, die auf die Wertentwicklung von Bitcoin oder anderen digitalen Währungen spekulieren. Ihre Manager verzeichneten teilweise Gewinne von mehr als tausend Prozent. Im laufenden Jahr liegen die Erträge laut Eurekahedge Crypto-Currency Fund Index bereits 23 Prozent im Minus. Trotzdem werden immer noch neue Fonds initiiert.

Bis Jahresende könnten bis zu zehn Prozent aller Krypto-Hedgefonds wieder verschwunden sein, schätzt Lex Sokolin vom Analysehaus Autonomous Research. Auch andere Marktbeobachter rechnen laut Bloomberg mit weiteren Problemen. So glaubt etwa Rick Marini vom Unternehmen Protocol Ventures, das in Krypto-Fonds investiert, dass nur 50 der Fonds überhaupt genug Anlagekapital beschaffen können, um institutionelle Investoren bedienen zu können. (fp)