Als Mark Zuckerberg angekündigt hat, eine eigene Stablecoin auf den Markt zu bringen, war die Kritik groß. Schließlich ist der Wert von Stablecoins im Gegensatz zu Kryptowährungen nicht spekulativ, sondern an reale Währungen gebunden. David Marcus steckt hinter der Facebook-Währung Libra und hat sich in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) der Kritik gestellt. Sein Credo: "Wenn wir den Zahlungsverkehr nicht revolutionieren, tun es andere."

Mite einigen negativen Anmerkungen vieler Politiker und Ökonomen habe Marcus aufgrund der Größe und des Rufs von Facebook durchaus gerechnet, auch wenn Marc Zuckerbergs Unternehmen keine Kontrolle über das Netzwerk hinter Libra haben werde. Die Bedenken Vieler seien aber in Teilen gerechtfertigt, gibt Marcus zu. Das Netzwerk arbeite bereits an konkreten Gegenmaßnahmen. "Je besser die Leute verstehen, um was es eigentlich geht, desto eher haben wir die Chance, berechtigte Fragen zu beantworten und Lösungen vorzuschlagen", sagt Marcus gegenüber der NZZ.

Libra soll die Zentralbanken nicht beeinflussen
Der Zeitplan steht, die Facebook-Währung soll unverändert im nächsten Jahr starten, bestätigt Marcus. Dass Libra dann allerdings in die Geldpolitik der Banken eingreift, hält er für unwahrscheinlich: "Tatsächlich wird jede Libra eins zu eins mit traditionellen Währungen hinterlegt und keinerlei neues Geld geschaffen", sagt Marcus. "Es gibt keinen Einfluss auf die Zinsen und Renditen." (fp)