Als die ersten Maklerpools entstanden, ging es vor allem um Einkaufsmacht: Wenn Dutzende Vermittler gemeinsam auf eine Depotbank oder Fondsgesellschaft zugehen, dürfen sie mit besseren Konditionen rechnen. Heute ist ein Pool längst mehr als ein Großhändler. Er bietet beispielsweise Beratungssoftware, ohne die der einzelne Vermittler sein Geschäft kaum noch gesetzeskonform abwickeln könnte. Überhaupt darf der Maklerpool als Ansprechpartner Nummer eins in Regulierungsfragen gelten – der Einzelkämpfer wäre angesichts der Vorgaben aus Brüssel und Berlin schnell überfordert.

Viele Pools verstehen sich außerdem als Rundum-Sorglos-Plattform: Sie bieten nicht nur den Zugang zu Hunderten Fonds, sondern auch Analysetools sowie Markt- und Produktresearch, damit die Berater die Angebotsvielfalt sinnvoll nutzen können. Doch wie kann eine solche Unterstützung konkret aussehen? Um das in Erfahrung zu bringen, hat FONDS professionell Maklerpools mit großem Investmentgeschäft gebeten, Beispielportfolios für einen Musterkunden zu konstruieren.

Sechs Marktteilnehmer kamen dieser Bitte nach. In der Bildergalerie oben finden sie die Depots mit aktiv verwalteten Fonds – einfach weiterklicken! Die Portfolios mit ETFs und Nachhaltigkeitsfonds folgen in den kommenden Tagen. (bm)


So kamen die Musterportfolios zustande

  • Erhebung: Die Redaktion bat die Maklerpools mit großem Investmentgeschäft, für einen Beispielkunden bis zu drei Musterportfolios beizusteuern: Eines mit aktiv verwalteten Fonds, ein Portfolio mit passiven Produkten (ETFs, Indexfonds) und ein Portfolio mit Nachhaltigkeitsfonds. Weitere Restriktionen, etwa mit Blick auf Währungen oder Kosten, gibt es nicht.
     
  • Musterkunde: Der erfahrene Anleger ist 50 Jahre alt und möchte 250.000 Euro aus einer Erbschaft anlegen. Er benötigt das Geld auf absehbare Zeit nicht für andere Zwecke, es soll für mindestens zehn Jahre angelegt sein und der allgemeinen Vermögensbildung dienen. Der Kunde beschreibt seine Risikobereitschaft als offensiv. Theoretisch kann er den Verlust des eingesetzten Kapitals verkraften, er gibt jedoch zu Protokoll, dass die zwischenzeitlichen Verluste 30 Prozent nicht überschreiten sollten.
     
  • Teilnehmer: Sechs Maklerpools beteiligten sich mit jeweils zwei bis drei Musterdepots. Bei der BCA, Fondsnet, Fonds Finanz und Netfonds konstruierten die hauseigenen Investmentspezialisten die Beispielportfolios. Zum Teil verwiesen sie auch auf bestehende Strategien, die beispielsweise in einer standardisierten Vermögensverwaltung umgesetzt werden. Jung, DMS und Cie. wies den Auftrag an den mit dem Konzern verbundenen Vermögensverwalter, die BB-Wertpapier-Verwaltungsgesellschaft, weiter. Fondskonzept betont, produktneutral zu arbeiten und deshalb keine Produkte zu empfehlen oder Portfolios zu entwerfen. Die Musterportfolios stammen daher von Fondsfueralle, einem angebundenen Maklerunternehmen.

Die vollständige Analyse ist in der aktuellen Heftausgabe 4/2019 von FONDS professionell ab Seite 268 erschienen. Angemeldete FONDS professionell KLUB-Mitglieder können den Beitrag auch hier im E-Magazin abrufen.