Der international tätige Alternative-Investment-Spezialist Man Group gab am 6. November die jüngsten Zwischenergebnisse per Ende September bekannt. Bei einem verwalteten Vermögen von 67,6 Milliarden US-Dollar stiegen die fixen Verwaltungsgebühren um zwei Prozent auf 549 Millionen US-Dollar während die Einnahmen aus Erfolgsgebühren (Performance Fees) um 44 Prozent auf 159 Millionen US-Dollar fielen. Der Gewinn pro Aktie sank damit um 16 Prozent auf 28,8 Cent pro Aktie.

Ende März hatte die Gesellschaft noch 74,6 Milliarden US-Dollar verwaltet. In den sechs Monaten seither waren zwar mehr als zehn Milliarden US-Dollar an neuen Mitteln akquiriert worden, sechs Milliarden flossen aber parallel dazu ab. Kursbewegungen sorgten für ein weiteres Minus von 5,9 Milliarden US-Dollar, während weitere 2,7 Milliarden Volumensverlust auf das Konto von Wechselkursbewegungen gehen und 2,6 Milliarden auf anderen Faktoren.

Insgesamt hat sich das Volumen somit binnen sechs Monaten um etwa 9,5 Prozent verringert. Gemessen am Gesamtmarkt kann die Gesellschaft aber trotzdem zufrieden sein, denn während sie trotz des schlechtesten Umfelds für Hedgefonds seit 1998 in den zurückliegenden Quartal netto 4,2 Milliarden US-Dollar an Netto-Inflows verbuchen konnte, werden die Netto-Abflüsse der Gesamtbranche im selben Zeitraum auf 20 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Im Wesentlichen ist dies auf die hohe Gewichtung von Managed Futures Produkten im Angebot der Man Group zurück zu führen. Während der Industrieschnitt hier bei zwölf Prozent liegt, sind es bei Man rund 42 Prozent, die mit den Systemen von AHL verwaltet werden.

Auffällig ist, dass das Gros der Abflüsse der Man Group im institutionellen Geschäft erfolgte: so entfielen rund drei Milliarden US-Dollar, respektive 50 Prozent der Redemptions auf Großanleger. Laut Man sollte dieser Trend anhalten, wobei im laufenden Quartal offenbar keine erhöhte Redemptionrate erwartet wird. Laut einer Ergebnispräsentation wird sie im Quartal bis Dezember bei fünf Prozent bleiben.

Als die zentralen kommenden Themen der Hedgefonds-Industrie listet der Marktführer folgende Punkte auf:

1. Eine signifikant kleinere, aber besser performende Hedgefonds-Industrie

2. Eine weltweit koordiniert Verschärfung der Regulierung bei Strategien, Managern und Produkten

3. Infolge der Bankenkrise eine beschränkteren Zugang zu Leverage (Kredit) und damit höhere Finanzierungskosten für Hedgefonds