Die Allianz möchte sich in Italien von Lebensversicherungsverträgen im Volumen von 4,5 Milliarden Euro trennen. Dies berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Insiderinformationen. Als potentieller Käufer wird der Name des britischen Finanzinvestors Cinven genannt. Es sei aber nicht sicher, ob ein Deal zustande komme, schreibt die Zeitung weiter.

Der Versicherer hatte bereits im September vergangenen Jahres angekündigt, sich im Ausland von älteren Lebenspolicen trennen zu wollen, da die anhaltenden Niedrigzinsen es immer weiter erschwerten, die nötigen Renditen dieser hochverzinsten Verträge am kapitalmarkt zu erwirtschaften. Der Verkauf dieser Bestände ist daher eine attraktive Option für die Versicherer.

Bekannter Run-Off-Spezialist
Cinven, der mögliche Käufer, ist kein unbeschriebenes Blatt im Geschäft mit aufgekauften Policen, sogenannten Run-Off-Beständen. Die britische Beteiligungsgesellschaft besitzt mit der Guardian Financial Services in Großbritannien bereits eine Konsolidierungsplattform für LV-Portfolios. Auch in Deutschland ist Cinven bereits tätig gewesen und hat 2014 die Heidelberger Leben übernommen, die sich seitdem auf das Run-Off-Geschäft der reinen Verwaltung von Lebenspolicen fokussiert.

Zuletzt stand Cinven in deutschen Medien, da die Gesellschaft Ende 2015 die italienische Ergo-Tochter Ergo Italia mit den Gesellschaften Ergo Previdenza und Ergo Assicurazioni übernommen hat.

Mitbieter ausgestiegen
Wie das "Handelsblatt" erfuhr, habe sich auch die US-Beteiligungsgesellschaft Apollo für das Portfolio interessiert, sei aber in der Zwischenzeit aus den Verhandlungen mit der Allianz ausgestiegen. Allianz und Cinven wollten sich zu den Informationen nicht äußern. Von Apollo war keine Stellungnahme zu erhalten. (jb)