Die rund 230.000 Beschäftigten des privaten und öffentlichen Bankgewerbes bekommen ab Herbst höhere Gehälter. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber haben sich am Dienstagabend in der vierten Runde der Verhandlungen in Wiesbaden auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt, wie die Gewerkschaft mitteilte.

Demnach werden die Gehälter in drei Stufen um zunächst 1,5 Prozent zum 1. Oktober 2016, um weitere 1,1 Prozent ab 1. Januar 2018 sowie erneut um 1,1 Prozent ab 1. November 2018 angehoben. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 33 Monaten. Für Auszubildende wurde eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 50 Euro ab dem 1. Oktober 2016 vereinbart.

"Abschluss nur mit großen Anstrengungen erreichbar"
Die Arbeitgeber hätten ihre Branche als Krisensektor dargestellt und ein "Bild der Düsternis" für die Zukunft gezeichnet, so Verdi-Vorstandsmitglied Christoph Meister. "Der Tarifabschluss war nur mit großen Anstrengungen erreichbar. Dieser berücksichtigt das herausfordernde Branchenumfeld und sichert vorerst die Zukunft des Flächentarifvertrages." Ohne den Einsatz und die Streikbereitschaft vieler Beschäftigter wäre ein neuer Tarifvertrag überhaupt nicht möglich gewesen, so der Verhandlungsführer.

Verdi hatte ursprünglich ein Gehaltsplus von 4,9 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten gefordert. Die Vergütung der Auszubildenden sollte um 80 Euro steigen. Zuletzt hatte die Gewerkschaft in mehreren Bundesländern zu Streiks aufgerufen. Mehrere Bankfilialen mussten deshalb geschlossen bleiben. (bm)