"An der Spitze nichts Neues" könnte die Überschrift zur aktuellen Sortimentsschau von Morningstar treffenderweise lauten. Pimco war und bleibt der beste größte Asset Manager weit und breit. Zu diesem Ergebnis kam auch schon der letztmalige Leitungscheck, den Morningstar einmal pro Quartal erstellt. Im Fokus steht dabei stets, welche Gesellschaft über die meisten Portfolios mit einem Vier- oder sogar einem Fünf-Sterne-Rating verfügt. 

Auch auf den Rängen zwei und drei finden sich, wie drei Monate zuvor, mit dem Passivpionier Vanguard und dem US-Fondsriesen Morgan Stanley die gleichen Investmenthäuser – und das unbenommen davon, ob man das volumengewichtete oder das gleichgewichtete (arithmetische) Durchschnittsrating des Gesamtsortiments zurate zieht. Die Bewertungen haben sich aber im Vergleich zum vorhergehenden Ranking geändert. Bei den kleineren Häusern ist erneut ein Vertreter aus Deutschland ganz weit vorne mit dabei. 


FONDS professionell ONLINE präsentiert die Details für vier Einzeldisziplinen. Unsere Grafikgalerie oben zeigt, wie sich die großen Asset Manager und die Investmentboutiquen mit ihrem europäischen Fondssortiment in der Morningstar-Analyse für das erste Quartal 2019 geschlagen haben – einfach weiterklicken!


Im Vergleich zur vorhergehenden Untersuchung hat sich Allianz Global Investors wieder in die Top Ten empor gearbeitet, wenn man das volumengewichtete Durchschnittsrating des gesamten Sortiments nimmt. Dagegen ist der Schweizer Vermögensverwalter GAM hier nicht mehr unter den besten zehn Gesellschaften vertreten. Bemerkenswert ist diese Abstufung, da es die Gesellschaft im vorigen Quartal trotz oder wegen der Causa Haywood so eben gerade wieder in die Top Ten geschafft hatte: Auf Platz 10 mit einem Durchschnittsrating von 3,82 – nachdem rund zehn Rentenportfolios, die zusammen 7,3 Milliarden Schweizer Franken (6,3 Milliarden Euro) schwer waren, abgewickelt und die Palette bereinigt worden war.

Kleinere Häuser: Spitzen-Anbieter aus Deutschland
Bei den kleineren Asset Managern steht Flossbach von Storch auf dem vordersten Platz, wenn man die volumengewichtete Zahl der Vier-und Fünf-Sterne Fonds anschaut: 96,1 Prozent der Portfolios der Kölner haben ein solches Top-Rating. Vor drei Monaten waren es noch 96,4 Prozent der Produkte, was nur für Platz Drei reichte. Dodge & Cox, die damals die Quote von 100 Prozent an Top-Produkten hatten, erreichten diesmal nur 95,2 Prozent und damit den vierten Platz. (ps/jb)



Zur Ratingmethode und Anbieter-Auswahl
Morningstar analysiert Fonds nach ihrer risikoadjustierten Rendite. Die besten zehn Prozent einer Kategorie erhalten fünf, die nachfolgenden 22,5 Prozent vier Sterne. Ein Fonds mit vier oder fünf Sternen hat also gut zwei Drittel seiner Wettbewerber geschlagen. Bei der Auswertung sind die Analysten folgendermaßen vorgegangen: Morningstar hat den Durchschnitt der Ratings aller Fonds eines Anbieters genommen, aber gewichtetet nach dem Volumen. "Hier fließt das Vermögen der Fonds ein, um so eine Indikation über die Qualität von Fonds zu erhalten, in denen sich das meiste Anlegergeld befindet. Das Rating eines Fonds mit einem hohen investierten Vermögen wiegt hier also schwerer als das Rating eines kleinen Fonds", schreibt Morningstar.

Im Rahmen der volumengewichteten Rating-Analyse werden die Anbieter-Rankings dann auf die einzelnen großen Fondskategorien Aktien und Renten heruntergebrochen. Schließlich enthält die volumengewichtete Teilanalyse auch eine Übersicht über den Anteil von Vier- und Fünf-Sternefonds am benoteten Gesamtvermögen einer Gesellschaft. Damit erhalten Anleger Aufschluss über die Qualität der Fondspalette eines Anbieters in Gestalt einer einzigen Kennzahl. Bei der Übersicht der kleineren Anbieter haben sich die Analysten auf jene Gesellschaften beschränkt, die in jeder Einzelkategorie (Aktien, Anleihen) wenigstens ein Produkt vorzuweisen haben, das von Morningstar benotet wird, also auf sogenannte "Vollsortimenter".

Für die Auswertung der großen Fondshäuser beschränkt sich Morningstar auf die größten 25 Prozent der in Europa tätigen Asset Manager. Die Gruppe der kleineren Fondsanbieter umfasst die größten Häuser aus den Quartilen zwei bis vier des Universums der Rating-Analyse, die aus allen europäischen Fondsanbietern mit einem verwalteten Vermögen ab fünf Milliarden Euro aufwärts besteht. Berücksichtigt werden außerdem nur Portfolios, die ein Morningstar-Rating aufweisen, zum Stichtag Ende März 2019 also mindestens drei Jahre zum Vertrieb zugelassen waren. Geldmarktfonds, offene Immobilienfonds und alternative Investmentstrategien, für die das Analysehaus generell keine Sterne vergibt, bleiben außen vor.