Wieder einer weniger: BNP Paribas Investment Partners (BNP Paribas IP) wird am 7. Oktober den Parvest Equity BRIC Fonds mit dem Parvest Equity World Emerging Fonds fusionieren. Als Begründung gibt der Asset Manager das auf rund 50 Millionen Euro gesunkene Vermögen des BRIC-Fonds an, der zu Spitzenzeiten 633 Millionen Euro verwaltete. "Infolgedessen wird davon ausgegangen, dass die Vermögenswerte des eingebrachten Teilfonds unter diese 50 Millionen Euro fallen werden – eine kritische Größe bei der Verwaltung des Teilfonds in Bezug auf die Kosten", heißt es in der Mitteilung an Anleger, die FONDS professionell ONLINE vorliegt.

Damit schrumpft die Zahl der noch existierenden Schwellenländer-Fonds weiter. Der Name ist eine Abkürzung der vier Nationen Brasilien, Russland, Indien und China, die im Übergang zu Industrienationen begriffen sind. Zu den Hochzeiten dieses Trendthemas hatte jede Gesellschaft ein BRIC-Produkt im Sortiment. Heute zählen die Fondsanalysten von Morningstar nur noch acht Gesellschaften mit je einem Fonds – inklusive des BNP-Vehikels.

Länderspezifische Probleme
Der Grund für die Abkehr von dem einst hochgehandelten Investmentthema ist die schlechte Performance. Bis 2012 kannten die Fonds nur eine Richtung: aufwärts. Dann jedoch traten die Schwierigkeiten der einzelnen Länder immer mehr zu Tage. Es zeigte sich, dass die vier Volkswirtschaften unterschiedlicher kaum sein konnten und ihre Entwicklung nicht miteinander zusammenhing. Gleichzeitig kämpften sie aber viel zu sehr mit ihren eigenen Problemen, um sich gegenseitig stützen zu können. Also brachen die Kurse der Fonds ein, und die Anleger zogen ihre Gelder ab.

Darauf verweist auch BNP Paribas IP. Der Anbieter schreibt, dass BRIC-Strategien nicht mehr so hoch im Kurs stünden, da die Schwellenmärkte mehr durch länderspezifische Faktoren als durch weltweite Trends angetrieben werden. "Viele BRIC-Fonds sind schon längst vom Markt genommen worden. Wer in den Schwellenländern investiert sein möchte, sucht sich heute breiter diversifizierte Angebote", ergänzte ein Sprecher von BNP gegenüber FONDS professionell ONLINE.

Rückgabemöglichkeit bis Ende September
Genau diese Strategie bietet der französische Asset Manager als Ausweichmöglichkeit an. Der rund 694 Millionen Euro schwere Parvest Equity World Emerging Fonds investiert in Aktien aus allen Schwellenländern. Die Performance über die vergangenen zwölf Monate beträgt 17,1 Prozent. Auf die vergangenen drei Jahre gerechnet steht aber ein Minus von 1,16 Prozent per annum. Kunden, die ihre Anteile des BRIC-Fonds daher nicht verschmolzen haben möchten, können diese noch bis zum 30. September zurückgeben. Danach werden die Fonds fusioniert. (jb)