Die Nachhaltigkeitsspezialisten der Schweizer Bank Sarasin & Cie AG haben in ihrer aktuellen Publikation "Das Sarasin-Branchenrating - Methodik und Ergebnisse der Bewertung der Nachhaltigkeit von Branchen" die ökologischen und sozialen Risiken zahlreicher Branchen bewertet. Durch die genaue Betrachtung der branchenspezifischen Einflüsse auf Mensch und Natur ließen sich Schlüsse ziehen, die auch Aktienanleger interessieren", so Sarasin. Denn diese Einflüsse wirkten, je nach Branche in unterschiedlichem Umfang, auf die Geschäftsentwicklung der Unternehmen zurück. Im Branchenrating werden Risiken und Chancen von unterschiedlichen Branchen aus Sicht der Nachhaltigkeit aufgeführt und bewertet. Darüber hinaus gewährt es einen Einblick in die Arbeit der Nachhaltigkeitsanalysten der Bank.

Für Sarasin steht die Unternehmensentwicklung in gegenseitiger Abhängigkeit mit der Gesellschaft und der natürlichen Umwelt. Umwelt- und Sozialrisiken beeinflussen daher langfristig die geschäftliche Entwicklung und damit auch die Entwicklung der Aktienkurse. Finanzanalysten bezeichnen diese Risiken als so genannte "extrafinanzielle Risiken". Unternehmen sind aufgrund ihrer Branchenzugehörigkeit unterschiedlich stark von diesen extrafinanziellen Risiken betroffen. Diesen am stärksten ausgesetzt sind Firmen in den weniger nachhaltigen Branchen (Chemie, Energie, Automobil, usw.). Umgekehrt führen Nachhaltigkeitsanstrengungen der Unternehmen dort auch zu einer spürbaren Verminderung dieser Risiken oder entsprechenden Geschäftschancen. In Bezug auf die Aktienperformance bedeutet dies, dass die überdurchschnittlich nachhaltigen Unternehmen besonders in diesen kritischen Branchen langfristig ein vorteilhaftes Risiko-Rendite-Verhältnis erwarten lassen.

Beeindruckende Überrendite zu Vergleichsindex

Die Aktienperformance der nachhaltigsten Unternehmen innerhalb der kritischen Branchen war in vielen Fällen besser als der Branchendurchschnitt, so Sarasin. Die durchschnittliche Überrendite gegenüber dem jeweiligen Branchenindex lag während der Periode Dezember 2001 bis April 2006 bei beachtlichen 100 Prozent. Dabei lag die Outperformance in den Branchen "Pharma" und "Automobil & Autoteile" in einer Größenordnung von 50 Prozent, in den Branchen "Maschinenbau", "Nahrungsmittel" und "Papier & Zellstoff" bei 70 Prozent, im Sektor "Energieversorger" bei 100 Prozent sowie im "Öl- und Gassektor" bei 300 Prozent.

Zu den Branchen mit höheren Risiken - und daher unterdurchschnittlichem Nachhaltigkeitsrating - gehören laut Sarasin die Grundstoffindustrien (Chemie, Energie, Energieversorger, Metallerzeugung, Bergbau, Papier, Zement) aufgrund der hohen direkten Umweltauswirkungen, Branchen mit großen Umweltbelastungen beim Produktgebrauch (Automobil, Bau, Konsumelektronik), Branchen mit signifikanten direkten Umwelt- und Sozialrisiken und/oder hoher Verkettung mit anderen Branchen (Autoteile, Maschinenbau, Nahrungsmittel, Transport) sowie die Pharmaindustrie mit Risikoschwerpunkten im sozialen Bereich.

Zu den Branchen mit geringeren Risiken - und daher überdurchschnittlichem Nachhaltigkeitsrating - gehören Dienstleistungssektoren mit relativ geringen direkten Umwelt- und Sozialbelastungen und/oder relativ geringer Verkettung mit anderen Branchen (Medien, Software, Telekommunikation, Versicherungen) sowie solche mit direktem Umwelt- und Sozialnutzen (Erneuerbare Energien, Gesundheitsdienstleistungen, Umwelttechnik, Wasserversorger). (rmk)

Sarasin-Branchenrating