Die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) hat das Portfolio ihrer Vermögensberater um das Produkt "Stepinvest Concept Kaldemorgen" erweitert. Ab einem Betrag von 3.000 Euro wird das Geld zunächst auf einem Festgeldkonto der Deutschen Bank angelegt und dort mit zwei Prozent verzinst. Diese Summe wird dann über ein Jahr hinweg in monatlichen Raten in den Mischfonds Deutsche Concept Kaldemorgen umgeschichtet.

Hintergrund des Angebotes sei das Niedrigzinsumfeld, in dem es kaum noch möglich sei, risikoneutral Rendite zu erwirtschaften, teilte die DVAG mit. Das neue Angebot sei "eine ideale Kombination für die Geldanlage, die die Vorteile der sicheren Festgeldanlage optimal mit den Renditechancen der Kapitalmarktanlage verbindet". Der kontinuierliche Erwerb von Fondsanteilen führe zudem dazu, dass sich die Frage nach dem richtigen Einstiegszeitpunkt nicht stelle.

Der 2011 aufgelegte Deutsche Concept Kaldemorgen ist einer der Bestseller der Deutschen Asset Management. Portfoliomanager Kaldemorgen investiert flexibel in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Währungen und Gold – und das über die vergangenen Jahre hinweg mit großem Erfolg. Der Fonds überschritt Ende vergangenen Jahres die Marke von fünf Milliarden Euro (FONDS professionell ONLINE berichtete), aktuell verwaltet er bereits 6,3 Milliarden Euro.

Anteilsklasse ohne Performance-Gebühr
Die DVAG-Kunden investieren dabei nicht in die für Privatanleger üblichen Anteilsklassen LC oder LD, auf die in Summe 3,9 Milliarden Euro entfallen. Ihr Geld fließt in die spezielle VC-Tranche (ISIN LU1268496996), in der bislang nur 15,7 Millionen Euro liegen. Die Besonderheit: Für diese Anteilsklasse fällt keine erfolgsabhängige Gebühr an, was im vergangenen Jahr einen Performance-Vorteil von rund einem Prozent bedeutete. Die laufenden Kosten liegen bei 1,60 Prozent, nur einen Hauch höher als bei den Anteilsklassen LC und LD, bei denen sie 1,59 Prozent betragen.

Die VC-Anteilsklasse wurde eigentlich für das Fondspolicen-Geschäft aufgelegt. Nun öffnet die Deutsche AM sie auch für die DVAG. Kleineren Vertrieben oder Direktzeichnern ist diese Tranche nicht zugänglich.

Wichtigster Vertriebspartner außerhalb des Filialnetzes der Bank
Das Produkt "Stepinvest Concept Kaldemorgen" darf also als Beispiel dafür dienen, welche Einkaufsmacht die DVAG hat. Sie betreut rund sechs Millionen Kunden. Das sollte dem Fonds hohe Zuflüsse bescheren, was einen guten Teil der entgangenen Einnahmen aus der Performancegebühr wettmachen dürfte. Bei derartigen Ansparprodukten verbleibt das Geld außerdem in aller Regel länger im Fonds als bei Direktzeichnungen – auch das ein Argument dafür, warum die Deutsche AM der DVAG bei der Preisgestaltung entgegenkam.

Der Frankfurter Finanzvertrieb ist für die Deutsche Asset Management im Heimatmarkt längst zum bedeutendsten Vertriebsweg außerhalb des Filialnetzes der Deutschen Bank geworden. Die DVAG steht für 6,3 Prozent des Vermögens in Wertpapierpublikumsfonds der Deutschen AM, geht aus dem jüngsten Geschäftsbericht des Vertriebsunternehmens hervor.

"Ausgewogene Mischkalkulation"
Auch die Zinsen auf dem Festgeldkonto liegen mit zwei Prozent deutlich höher als im Marktdurchschnitt. Möglich sei das dank einer "ausgewogenen Mischkalkulation", teilte eine Sprecherin der DVAG auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE mit.

In einem Punkt dürfen DVAG-Kunden allerdings wohl kaum auf ein Entgegenkommen der Vermögensberater hoffen: Den Ausgabeaufschlag von fünf Prozent, der bei freien Vermittlern und in der Bank meist verhandelbar ist, müssen sie in aller Regel wohl in voller Höhe bezahlen. (bm)