Fondsgebundene Rentenpolicen gehören zu den raren Absatzgewinnern im Neugeschäft 2015. Das geht aus dem Kompendium "Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2016" hervor, die der Gesamtverband der Deutschen Gesamtwirtschaft (GDV) veröffentlichte. Auch die Zahl der Verträge in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) legte zu, während das Neugeschäft im Lebensbereich insgesamt rückläufig war, wie der Verband meldet.

So ist der Anteil von fondsgebundenen Renten- und Kapitalversicherungen am Neugeschäft (Einmalbeitrag) vergangenes Jahr um 28,2 beziehungsweise 26,2 Prozent gestiegen. Allerdings ist ihr Anteil am gesamten Neugeschäft mit zusammen 5,2 Prozent weiterhin gering. In tatsächlichen Zahlen heißt dies, dass rund 75.000 neue Verträge vermittelt wurden.

Nimmt man Fondspolicen gegen laufende Beiträge hinzu, sind die gemeldeten Steigerungsraten zwar nicht mehr beeindruckend, es gab aber im Gegensatz zu anderen Bereichen wenigstens ein kleines Plus – zumindest bei fondsgebundenen Rentenversicherungen: Diese legten im Neugeschäft um 0,4 Prozent zu, während fondsgebundene Kapitalversicherungen ein Minus von 3,6 Prozent aufweisen.

Klassische Policen immer weniger gefragt
Die Statistik bestätigt im Kern auch den Siegeszug von Produkten mit einem alternativen Garantiemodell: Der GDV zählt unter die Rubrik "Sonstige Einzelversicherungen", unter die auch Policen der neuen Klassik fallen, über 450.000 neue Verträge, was einen Anteil von 8,8 Prozent am Neugeschäft und ein Plus von 16,4 Prozent bedeutet. Allerdings schlüsselt die GDV-Broschüre nicht auf, welchen Anteil die neue Klassik an den "sonstigen Einzelversicherungen" hat.

Dagegen haben Lebensprodukte mit einer klassischen Garantie einen Dämpfer erhalten: Nur 880.000 neue Verträge wurden vermittelt und damit satte 22,1 Prozent weniger als noch 2014. Ihr prozentualer Anteil am Neugeschäft liegt aber immer noch bei achtenswerten 17,2 Prozent.

Lichtblick bAV
Trotz guter Nachrichten für die Fondspolicen: Insgesamt ist das Neugeschäft bei den Lebenspolicen 2015 um 7,9 Prozent rückläufig. Dies unterstreichen auch die Ergebnisse bezogen auf die gezahlten Beiträge. Die laufenden Beiträge sanken um drei Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Bei den Einmalbeiträgen stand ein noch größeres Minus von neun Prozent auf 25,9 Milliarden Euro zu Buche.

Der GDV legte auch Zahlen für die bAV vor. Die Zahl der dort abgeschlossenen Verträge stieg leicht um 1,8 Prozent auf über 15 Millionen. Die meisten Verträge in der bAV der Lebensversicherer entfielen auf die Direktversicherung (rund 7,7 Mio.), gefolgt von Verträgen bei Pensionskassen der Versicherer (rund 3,7 Mio.) sowie Pensionsfonds (532.000). Hinzu kommen immerhin 3,3 Millionen Rückdeckungsversicherungen, die Arbeitgeber oder Unterstützungskassen zur Absicherung von Rentenzusagen abgeschlossen haben (jb)