Die von Shareholder Value Management gesteuerten Fonds haben die Aktien von Warren Buffetts Holding Berkshire Hathaway veräußert. "Wir mussten uns von Berkshire Hathaway trennen, einer unserer Lieblingsaktien – leider", berichtet Frank Fischer, der Vorstandschef des Investmenthauses, in der August-Ausgabe von "Value Kompakt", einem Videoformat des Asset Managers.

Als Grund für den Aktienverkauf nennt er die hauseigenen ESG-Kriterien. Diese untersagen das Halten der Berkshire-Aktie, weil Buffett jüngst sein Occidental-Petroleum-Investment deutlich aufgestockt hat. Der US-amerikanische Ölriese ist im Fracking-Geschäft tätig und weist entsprechend schlechte ESG-Bewertungen auf. "Wir müssen dort konsequent sein und die Kriterien auch leben", betont Fischer. "Deshalb haben wir uns schweren Herzens von Buffetts Aktie Berkshire Hathaway getrennt."

Aktienquote von über 85 auf rund 66 Prozent gesenkt
Fischer geht in "Value Kompakt" auch auf die jüngste Börsenrally ein, in deren Zuge sich die Aktienkurse im Juli rund um den Globus deutlich erholt hatten. Der Fondsmanager rät aktuell zur Zurückhaltung, insbesondere mit Blick auf die geänderte Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Dem Markt werde aktuell Monat für Monat rund 40 Milliarden US-Dollar Liquidität entzogen, so Fischer. "Das ist kein Umfeld, in dem man voll investiert sein sollte."

Sein Flaggschiffportfolio, der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen, habe von der Rally dank einer Aktienquote von über 85 Prozent profitieren können. Schon im Juli hat Fischer aber begonnen, die Quote zu reduzieren – aktuell liege sie bei 66 Prozent. Vor dem Hintergrund des Konjunkturumfeldes sei es im Moment besser, relativ viel Cash zu halten, auch wenn es nach wie vor viele günstig bewertete Aktien gebe. "Im Herbst sehen wir einiges an Risiken, und diese wollen wir dann nutzen, um die Quote wieder zu erhöhen", erläutert Fischer seinen antizyklischen Ansatz. (bm)