Nordea Asset Management hegt derzeit keine Pläne für einen "Hard-Close" seines mehr als 18 Milliarden Euro schweren Flaggschifffonds Nordea Stable Return. Das sagte Nils Bolmstrand, seit Jahresbeginn Chef des Fondsanbieters, im Interview mit FONDS professionell, das in voller Länge in der kommenden FONDS professionell-Heftausgabe 3/2017 erscheint.

Der Nordea Stable Return steckt seit September vergangenen Jahres im "Soft-Close": Um die Zuflüsse zu bremsen, nimmt der Fonds nur noch Geld bestehender Investoren an. Dennoch ist das Volumen seither weiter gestiegen, weshalb sich die Frage aufdrängt, ob der Fonds nicht ganz zugesperrt werden muss. "Im Verhältnis zur Fondsgröße ist der Volumenzuwachs marginal", betont Bolmstrand. "Ein Teil davon ist schlicht auf die Kursgewinne an den Finanzmärkten zurückzuführen. Zudem erfolgte die Schließung des Fonds zum Schutz der investierten Anleger sehr konservativ, das heißt weit vor Erreichen einer möglichen Kapazitätsgrenze. Derzeit gibt es jedenfalls keine Pläne für einen Hard-Close."

"Chance auf gute Performance bewahren"
Nordea AM habe die Zuflüsse bewusst begrenzt, um nicht Gefahr zu laufen, die Anlagestrategie verwässern zu müssen, so der 45-Jährige im Gespräch mit FONDS professionell. "Für uns hatte absolute Priorität, weiterhin ein Produkt höchster Qualität anbieten zu können und dem Portfoliomanagement die Chance auf eine gute Performance zu bewahren."

Im Grunde stünden Anleger überall in Europa vor der gleichen Herausforderung: "Die Zinsen sind extrem niedrig sind, dennoch wollen Investoren zumindest ein klein wenig Rendite erzielen. Dafür sind sie bereit, ein geringes Risiko einzugehen – vorausgesetzt, dieses Risiko wird sehr sorgfältig gemanagt." Diesem Wunsch habe der Nordea Stable Return perfekt entsprochen. Nun biete Nordea AM andere Fonds als Alternative an, um die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen. "Ich denke, dass nun Produkte wie der Nordea Flexible Fixed Income Fund mehr Interesse auf sich ziehen werden, auch wenn dieser Fonds eine etwas niedrigere Rendite anstrebt als der Stable Return", so Bolmstrand.

"Stable Return 2.0"?
Ende vergangenen Jahres lancierte der skandinavische Asset Manager den Nordea Flexible Fixed Income Plus, der anders als der Flexible Income bis zu 15 Prozent in Aktien halten kann. Einige Marktbeobachter bezeichneten dieses Produkt schon als "Stable Return 2.0".

Dennoch konnte dieser Fonds bislang erst gut 150 Millionen Euro einsammeln. Warum ist es Nordea AM nicht gelungen, das positive Momentum aufrechtzuerhalten, dass es dank des Stable Return gab? "Das ist denke ich ein ganz normales Marktverhalten", so Bolmstrand. "Ein wesentlicher Punkt ist, dass der Vertrieb, der sehr auf das eine Produkt ausgerichtet war, sich nun mit dem neuen Produkt zurechtfinden muss. Ich bin fest davon überzeugt, dass auch der Flexible Fixed Income Plus in Zukunft signifikante Mittelzuflüsse sehen wird. Ich selbst würde übrigens nicht von 'Stable Return 2.0' sprechen, selbst wenn auch ich schon von diesem Begriff gehört habe." (bm)


Das vollständige Interview mit Nils Bolmstrand erscheint in Heftausgabe 3/2017 von FONDS professionell, die den Abonnenten in den kommenden Tagen zugestellt wird. Im Gespräch äußert er sich auch über seine ersten Monate im neuen Job, die aktuelle Geschäftsentwicklung, Kooperationen mit anderen Asset Managern, den Trend zur Robo-Beratung und seine Pläne mit Blick auf Smart-Beta-Fonds.