Im ersten Halbjahr 2019 verzeichneten offene Immobilienpublikumsfonds Rekordmittelzuflüsse von fast sechs Milliarden Euro. Ein wichtiger Grund: Die durchschnittlichen Renditen der Fonds sind in den vergangenen sechs Jahren spürbar gestiegen – von 2,3 auf 3,1 Prozent per annum. Das ist das Resultat einer Scope-Analyse der Entwicklung der Renditekomponenten von 17 offenen Immobilienfonds, deren Portfolios überwiegend aus Gewerbeimmobilien bestehen. Zusammen verwalten diese laut der Berliner Ratingagentur Kundenvermögen von mehr als 86 Milliarden Euro.

Die Gesamtrendite der Fonds setzt sich aus Miet-, Wertänderungs- und Liquiditätsrenditen zusammen. Erstere betrug 2018 laut Scope durchschnittlich 4,1 Prozent. Fünf Jahre zuvor waren es noch 5,0 Prozent gewesen. Die Liquiditätsrendite erreichte vergangenes Jahr faktisch null Prozent, einige Fonds wiesen sogar negative Ergebnisse aus ihren Barreserven auf, wie die beiden Analysten Sonja Knorr und Hosna Houbani feststellen.


Die Redaktion hat Details zu den verschiedenen Renditekomponenten grafisch aufbereitet – klicken Sie durch die Bilderstrecke oben!


Daher bleibt nur die Wertänderungsrendite, um das genannte Gesamtergebnis zu erzielen. Tatsächlich sind die Objekte der Fonds seit 2014 im Wert stetig gestiegen. 2018 setzte sich diese Entwicklung fort. Die Immobilienportfolios der Fonds werteten durchschnittlich um 1,4 Prozent auf. Das ist der höchste Zuwachs der vergangenen zehn Jahre, so Scope.

Ausblick
Nach Ansicht von Scope wird sich der Druck auf die Netto-Mietrenditen fortsetzen. Simultan würden Objekte im Bestand in der Tendenz weiter aufgewertet. Die steigenden Wertänderungsrenditen werden den Rückgang der Nettomietrenditen auch im Jahr 2019 kompensieren. "Die Gesamtperformance der offenen Immobilienfonds wird damit nach Ansicht von Scope im Jahr 2019 weiter steigen. Mittelfristig gehen wir jedoch von sich wieder abschwächenden Gesamtergebnissen aus", so Knorr und Houbani. (jb)