Der Run, der vor allem in den letzten Monaten auf Gold eingesetzt hat, hat immer mehr Kritiker auf den Plan gerufen, die davor warnen, dass sich beim Edelmetall längst eine Blase gebildet hat.

 

Verkäufe ziehen wieder an

Die Experten vom Edelmetallhändler Pro Aurum sehen dies natürlich anders. Ihnen zufolge sei eine Blase derzeit weit und breit "nicht erkennbar", vielmehr würde sich das Kaufverhalten bereits ändern und wieder zunehmend auch Verkäufe auf der Tagesordnung stehen.

 

Bei den eigenen Kunden des Edelmetallhändlers hätten die Verkäufe vergangene Woche zumindest stark zugenommen. So lag das Verhältnis von Käufern zu Verkäufern jetzt bei 1:1, nachdem in den Wochen zuvor nur ein Verkäufer auf neun Käufer kam.

 

Jüngste Preiskorrektur als Kaufgelegenheit

Angesichts der jüngsten Preiskorrektur habe sich das Kaufverhalten allerdings wieder gedreht. "Mittlerweile nutzen vor dem Hintergrund des etwas niedrigeren Preisniveaus wieder vermehrt Käufer - knapp 75 Prozent der Gesamtorders - unser Angebot. Wir hören von unseren Kunden nicht, dass es zu größeren Umschichtungen in Aktien kommt. Gut fünf Prozent berichten weiterhin, dass langfristige Anlagen - wie Lebensversicherungen - aufgelöst werden, um in Gold zu investieren", meint dazu Benjamin Summa

Unternehmenssprecher bei Pro Aurum.

 

Aufwärtstrend bleibt intakt

Er und seine Kollegen gehen davon aus, dass der Aufwärtstrend beim Gold weiterhin intakt bleibt und noch weit und breit keine Blasenbildung erkennbar sei. Die Notenbankgeldmenge liege derzeit 13-mal so hoch wie zu Zeiten des letzten großen Gold-Bullenmarktes im Jahr 1980 und der Goldpreis habe sich in derselben Zeit aber lediglich etwas mehr als verdoppelt.

 

Zudem würden sich die Indikatoren, die derzeit eindeutig für steigende Goldpreise sprechen - Inflationsängste und eine ungebremste Goldnachfrage aus Indien und China - nicht einfach wegdiskutieren lassen. Die kommenden Herbstmonate seien zudem traditionell starke Nachfragemonate für das Edelmetall, zum einen wegen der indischen und italienischen Schmucksaison. Des Weiteren decken sich jetzt die Münzanstalten für die Prägungen des Jahres 2012 mit physischer Ware ein. Vor allem in Deutschland kaufen zudem selbstständige Unternehmer ab September verstärkt Edelmetalle ein, weil sich dann der voraussichtliche Firmengewinn bereits abschätzen lässt, wie die Pro Aurum-Experten anmerken.

 

Einige Notenbanken kaufen zu

Natürlich würden auch Gold und Silber etwas unter die Räder kommen, wenn die Akteure an den Future-Märkten Kasse machen müssen, um Liquidität zu generieren. Es gebe allerdings auch sehr starke Player, die dann auf einem niedrigeren Niveau wieder stark Gold zukaufen. Zuletzt waren dies die Notenbanken in Russland, Thailand, Mexiko und Südkorea.

 

Kursziele von 2200 bis 2500 Dollar sind plausibel

Die derzeit genannten mittel- bis langfristigen Kursziele von 2200 bis 2500 Dollar je Feinunze, die man derzeit von Banken und Analysten hören, halten die Pro Aurum-Experten nach wie vor für sehr plausibel. Sie rechnen aber grundsätzlich weniger in Nominalwerten als in Kaufkrafterhaltung. Sie sind also überzeugt, dass eine Feinunze Gold im Jahr 2014 immer noch dieselbe Kaufkraft haben wird wie heute. Ob der Nominalwert dann bei 2000 Dollar oder 5000 Dollar liegt, spielt eine untergeordnete Rolle. Kommt die Inflation, muss Gold deren negativen Einfluss auf die Kaufkraft der Währungen ausgleichen. Das ist die Funktion des Edelmetalls.

 

Nächster Trend - Rohstoffaktien

Kunden würden derzeit verstärkt den hauseigenen Fonds pro aurum ValueFlex nachfragen. Dieser börsennotierte Fonds ist aktuell in 30 Prozent physisches Gold, 60 Prozent Rohstoffaktien (überwiegend Gold- und Silberminen) sowie zehn Prozent in Cash investiert. Gekauft werden nur große, dividendenstarke Titel - keine Explorer und Hoffnungswerte.

 

Die Pro Aurum-Experten gehen fest davon aus, dass die derzeitige starke Unterbewertung der Rohstoff- und Edelmetallaktien gegenüber physischem Gold in den kommenden zwölf Monaten aufgeholt werden wird. Die meisten Minenaktien hätten aktuell ein einstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis, zudem sehen die Pro Aurum-Experten derzeit eine große Akquisitionswelle in dieser Branche. In allen Edelmetall-Haussen haben die Minenaktien im Finale das physische Gold outperformt. (ir)

 

 

Populärste Produkte

Folgende Gold-Produkte waren die beliebtesten bei pro aurum im August, absteigend nach verkauften Stücken (1. August bis 30. August 2011)

1.             1 Unze Krügerrand (Goldmünze)

2.             1 Unze Nugget Känguru (Goldmünze)

3.             1 Unze Maple Leaf (Goldmünze)

4.              1/10 Unze Wiener Philharmoniker (Goldmünze)

5.             100g Barren

6.             1 Unze Wiener Philharmoniker (Goldmünze)

7.             1/4 Unze Krügerrand (Goldmünze)

8.             50g Barren

9.             1 Dukat (Goldmünze)

10.           250g Barren