Sparpläne auf börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) werden ein anhaltend hohes Wachstum verzeichnen. Die jüngsten Marktturbulenzen im Zusammenhang mit der Corona-Krise werden der dynamischen Entwicklung der vergangenen Jahre aller Voraussicht nach kein Ende setzen, wie eine Prognose des Informationsdienstes "Extra ETF" im Auftrag von Blackrock zeigt. Im vergangenen Sommer hatte die Zahl der ETF-Sparpläne in Deutschland bereits die Eine-Million-Marke geknackt. 

Bis 2025 dürften daraus rund sieben Millionen Verträge werden. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von rund 30 Prozent im Vergleich zu Ende Dezember 2019, als es 1,3 Millionen entsprechender Verträge gab (siehe Grafik) – aktuell sind es rund 1,6 Millionen. Das jährliche Sparvolumen dürfte demzufolge im gleichen Zeitraum auf 11,2 Milliarden Euro steigen – sprich jährlich im Schnitt um 31 Prozent, ausgehend von zwei Milliarden Euro im Jahr 2019 (siehe Grafik 2 weiter unten). Dabei legen die Experten eine durchschnittliche Sparplanrate in Höhe von 150 Euro zugrunde. 

So entwickeln sich die Zahl der Sparpläne

Banken setzen verstärkt auf Sparpläne
"Wesentliche Treiber für dieses anhaltend dynamische Wachstum sind die vielen Vorteile von ETF-Sparplänen", sagt Christian Bimüller, Co-Head Digital Distribution in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) bei Blackrock. "Sie sind intuitiv verständlich, kostengünstig, transparent und flexibel einsetzbar – ebenso wie börsengehandelte Indexfonds selbst. Dies bestätigen unter anderem auch Verbraucherzentralen, Verbraucherportale, Finanzblogger und Fachmedien."

Aus diesem Grund öffnen sich Bimüller zufolge auch immer mehr Banken dem Thema ETF und führen zunehmend entsprechende Sparpläne in ihre Produktpaletten ein. "Damit entwickeln sich ETF-Sparpläne angesichts anhaltend niedriger Zinsen gewissermaßen zum Sparbuch des 21. Jahrhunderts", so der Experte weiter. Das zeigen auch aktuelle Zahlen: Ende April betrug das verwaltete Volumen der Verträge 34,5 Milliarden Euro – ein Plus von 15 Prozent gegenüber März. Das Sparvolumen im April betrug knapp 300 Millionen Euro.

So viel wird mittels ETFs gespart

Konservativ gerechnet
Blackrock und Extra ETF betonen weiter, dass die ihrer Prognose zugrunde liegenden Annahmen im Vergleich zur historischen Entwicklung eher konservativ seien. So sei die Zahl der Sparpläne von 2014 bis 2019 um durchschnittlich 53 Prozent pro Jahr gestiegen. Das jährliche Sparvolumen legte in diesem Zeitraum im Schnitt jährlich um 58 Prozent zu. Die durchschnittliche Sparplanrate belief sich 2019 auf 153,50 Euro, im laufenden Jahr sind es schon 174,70 Euro. Dass die erwarteten Wachstumsraten niedriger angesetzt sind als die bisherigen, ist weniger auf die jüngsten Börsenentwicklungen zurückzuführen als vielmehr auf den reifenden Markt.

"Für Sparer mit langen Anlagehorizonten ist das kurzfristige Auf und Ab an den Börsen nicht ausschlaggebend. Insofern ist nicht erkennbar, dass die jüngsten Marktereignisse den Wachstumstrend bei ETF-Sparplänen beeinflussen", sagt Markus Jordan, Betreiber des Anlegerportals Extra ETF.com sowie Gründer und Herausgeber des Fachmagazins Extra-Magazin. (jb)