Wie FONDS professionell aus verlässlicher Quelle erfahren konnte, rumort es derzeit gewaltig in der Führungsetage von Deutschlands größtem Brokerpool BCA. Demnach wurde Harald Dehn auf einer gestern Vormittag abgehaltenen Aufsichtsratssitzung von seiner Aufgabe als Vorstand der BCA abberufen. Das bestätigte Dehn auf Nachfrage von FONDS professionell, wollte aber keinen weiteren Kommentar dazu abgeben. Pikante Randerscheinung: Da ein Vorstand nur vom Aufsichtsratsvorsitzenden abberufen werden kann, musste in diesem Falle Marcus Dehn, der diese Aufgabe bei BCA inne hat, seinem eigenen Bruder die offizielle Mitteilung von dessen Abberufung überbringen.

Offiziell lautet die Begründung, die eigentlich bereits gestern als Pressemitteilung veröffentlicht werden sollte, wohl auf die in solchen Fällen übliche "einvernehmliche Trennung auf Grund von Differenzen über die geschäftliche Ausrichtung", in dem Falle zwischen Dehn und Wüstenbecker als Gründer und Vorstandsvorsitzenden der BCA. Hinter den Kulissen aber scheint es einen gewaltigen Krach zwischen Wüstenbecker und Dehn gegeben zu haben, der in seinen Anfängen schon seit längerem schwelt. Beobachter sprechen in diesem Zusammenhang von einem Zeitraum von rund eineinhalb Jahren.

Was wirklich dahinter steckt, ist derzeit noch nicht klar, nach Aussage von Marktteilnehmern, die einen tieferen Einblick in die BCA-Verhältnisse haben, dürfte es aber vor allem um eine persönliche Auseinandersetzung zwischen Jens Wüstenbecker und Harald Dehn gehen. Offenbar steht auch schon ein Nachfolger für Dehn fest. Das soll nach Informationen von FONDS professionell Günter Reibstein werden, derzeit noch Vorstand der erst vor kurzem gegründeten BCA Bank AG. (hh)