Obwohl das Thema Nachhaltigkeit in den öffentlichen Diskussionen an Raum gewinnt, wissen Anleger immer noch viel zu wenig über nachhaltige Geldanlagen. Fehlende Aufklärungspflicht der Gesetzgeber und intransparente Beratungsgeschäfte sind Gründe dafür.  Das kostet die Anleger Rendite, da gerade nachhaltige Fonds Aussichten auf eine gute Performance haben.  

München, 25. November 2002. Nachhaltige Anlageformen haben in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Anleger hinterfragen, wohin ihr Geld fließt. Vermeidet das Ziel-Unternehmen Diskriminierung am Arbeitsplatz? Ist sichergestellt, dass Unternehmen aus den Branchen Tabakwaren und Pornographie ausgeschlossen sind? Wird umweltfreundlich produziert?

"Allein im deutschsprachigen Raum ist das Investitionsvolumen nachhaltiger Publikumsfonds zwischen 1998 und 2001 von 300 Millionen Euro auf über 2,4 Milliarden Euro gestiegen", berichtet Andreas Knörzer, Direktor
und Leiter Sustainability der Bank Sarasin & Cie AG, Basel. Das entspricht einem Wachstum von 700 Prozent. Herkömmliche Publikumsfonds sind im gleichen Zeitraum nur um 100 Prozent gewachsen. Waren es 1999 erst 26 Prozent der Anleger, die sich für nachhaltige Investitionsformen interessierten, so stieg dieser Anteil zuletzt auf 44 Prozent (Institut für Markt, Umwelt, Gesellschaft/Imug, 1999, 2001).  Allerdings könnten die Zuwächse noch größer sein. Denn zwischen dem gestiegenen Interesse und dem tatsächlichen Investitionsverhalten der Anleger klafft eine Lücke. Zwar kennen 16,5 Prozent von ihnen einen bestimmten sozialökologischen Investmentfonds, jedoch haben sie ihr Geld bislang nicht in einem solchen Fonds angelegt. Hauptgrund: Mangelnde Informationsangebote (42 Prozent) und Unkenntnis über die Bezugsquellen (36,6 Prozent). Weltweit werden nur rund 1 Prozent aller Investitionsentscheidungen nach Nachhaltigkeitskriterien getroffen.

Bank Sarasin schließt Informations- und Beratungslücke

"Der Gesetzgeber hat es in Deutschland bislang versäumt, dem gewachsenen Interesse der Anleger an nachhaltigen Anlageformen Rechnung zu tragen", erklärt Andreas Knörzer einen wesentlichen Grund für die Informationslücke. Das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) sieht keine spezielle Beratung über Nachhaltigkeit vor. Es beschränkt stattdessen die Aufklärungspflicht der Finanzdienstleister auf Risiken und Eigenschaften der Anlageform.
 
Die Bank Sarasin setzt sich seit Ende der achtziger Jahre für die Entwicklung und Förderung nachhaltiger Anlagen für private und institutionelle Investoren ein. Die Beratungs- und Anlagepraxis der Bank steht in der Tradition der klassischen Schweizer Vermögensverwaltung und basiert auf einem Spezialisten-Team für Rating, Research und Portfoliomanagement, das in Kontinentaleuropa führend ist. "Wir wollen die Verbraucher aufklären und ihnen zeigen, dass Nachhaltigkeitsfonds nicht einfach "grün' sind. Unsere Fonds entstehen auf Basis fundierter Recherchen, die neben den Umweltaspekten auch soziale Fragen klären", betont Andreas Knörzer. Werden schlecht bewertete Unternehmen aus Finanzanlagen ausgeschlossen, entstehen Fonds, die ein attraktives Rendite-/Risikoprofil auf-weisen. "Und das wird belohnt an der Börse", so Knörzer.

In der Performance-Studie, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim, mit der Bank Sarasin durchgeführt hat, wurde die Renditeentwicklung nachhaltiger Fonds im Vergleich zu herkömmlichen Fonds untersucht. Das Ergebnis: Wer sozial- und umweltverträglich investiert, muss nicht auf Rendite verzichten. Spezielle Analysen haben ergeben, dass Aktien nachhaltiger Unternehmen im Vergleich zu anderen Unternehmen derselben Branche ein geringeres Risiko von Kursschwankungen relativ zum Gesamtmarkt haben.

Sowohl das Bedürfnis der Anleger als auch die Performance nachhaltiger Fonds erfordert ein Umdenken bei den Finanzberatern und dem Gesetzgeber: Damit würden nachhaltige Kapitalanlagen den Stellenwert erreichen, den sie für den einzelnen Anleger und für die positive Entwicklung von Umwelt und Gesellschaft haben.