Die 15 in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen offenen Immobilienfonds haben 2018 7,8 Milliarden Euro in neue Objekte investiert. Das sind nur rund 500 Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. Vor allem drei Fonds haben sich bei den Zukäufen hervorgetan, wie die Ratingagentur Scope meldet.

Vom gesamten Investitionsvolumen des vergangenen Jahres entfällt mehr als die Hälfte (4,3 Milliarden Euro) auf nur drei Produkte: Der aktivste Fonds war der Hausinvest der Commerz Real Estate mit einem Ankaufsvolumen von 1,8 Milliarden Euro. Der Deka-Immobilien Europa folgt auf Rang zwei. Er investierte mehr als 1,6 Milliarden Euro in neue Objekte. Der Westinvest Interselect, ebenfalls aus dem Hause Deka, kommt als drittstärkster Käufer 2018 auf ein Investitionsvolumen von 946 Millionen Euro.

Weiterhin hohe Mittelzuflüsse
Ein wesentlicher Treiber der umfangreichen Ankäufe sind die weiterhin hohen Nettomittelzuflüsse, die sich bei den 15 Fonds insgesamt auf über fünf Milliarden Euro beliefen. Das ist Scope zufolge im Vergleich zu 2017 (sechs Milliarden Euro) zwar ein leichter Rückgang. Dieser sei im Wesentlichen aber auf die aktive Begrenzung der Zuflüsse bei zahlreichen Fonds zurückzuführen. Historisch betrachtet seien fünf Milliarden Euro dennoch ein hoher Wert.  

Das Geld floss zu einem großen Teil (38,5 Prozent oder drei Milliarden Euro) in deutsche Immobilien. Dies ist ein deutlicher Anstieg um 19,7 Prozentpunkte verglichen mit 2017, als es "nur" 18,8 Prozent waren. Im Vergleich zum Vorjahr ist Scope zufolge vor allem der signifikante Rückgang der Investitionsaktivitäten in Großbritannien auffällig. Der UK-Anteil am gesamten Investitionsvolumen hat sich mehr als halbiert – von 21 auf 10 Pozent. Die Unsicherheiten aufgrund des Brexit haben maßgeblich zu dieser Verringerung beigetragen.

Interesse an US-Immobilien rückläufig
Ebenfalls rückläufig ist der Anteil der Investitionen in US-amerikanische Immobilien. 2016 allokierten die Fonds noch mehr als ein Drittel ihrer Mittel in den USA. Zwei Jahre später waren es nur noch rund 13 Prozent. Ein Grund für das abnehmende Interesse an US-Objekten sind die gestiegenen Kosten für Währungsabsicherungen.

Investitionen in Projektentwicklungen haben 2018 dagegen deutlich zugenommen und befinden sich mit 1,2 Milliarden  Euro auf einem Fünfjahreshoch. Zum Vergleich: 2017 investierten die Fonds lediglich 480 Millionen Euro in Projektentwicklungen. (jb)