Aufbruchstimmung bei Anbietern offener Immobilienfonds: Das Sortiment an investierbaren Portfolios für private Anleger wächst nach langer Stagnation wieder deutlich. Alleine im laufenden Jahr sind drei neue Sammelstellen an den Start gegangen – oder wurden von ihren Entwicklern zumindest schon angekündigt. Anleger und ihre Berater bekommen damit langsam wieder ein "Problem": Sie müssen entscheiden, welcher Fonds für sie der richtige ist. Die Ratingagentur Scope greift ihnen dabei mit ihren Ratings unter die Arme.

Die aktuellen Einschätzungen der Berliner Analysten zu insgesamt 20 offenen immobilien-Portfolios – darunter 13 für private und sieben für professionelle Anleger – zeigen einige Veränderungen: Sechs Produkte, darunter eines für Institutionelle, hat Scope entweder besser oder schlechter eingestuft. 

Die Meinung zu den übrigen Fonds hat sich im Vergleich zur Bewerung von vor einem Jahr nicht geändert. Es bleibt dabei: Nur einer, der Wertgrund Wohnselect, heimste die Bestnote (aaa) ein. Mit dem institutionellen Investoren vorbehaltenen WestInvest Targetselect Hotels erhielt ein Produkt immerhin die zweitbeste Note (aa+), drei weitere konnten ein (aa) ergattern.


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In der neuesten Segmentschau hat Scope aber noch andere Details zu den Produkten zusammengetragen. So fanden die Analysten heraus, dass die durchschnittliche Rendite der bewerteten offenen Immobilienpublikumsfonds im vergangenen Jahr 3,1 Prozent p.a. betrug. Für 2019 seien die Aussichten aber leicht gedämpft. Neun von zehn Anbietern erwarten eine Performance von unter drei Prozent. Rund die Hälfte der Befragten rechnet in diesem Jahr mit Performance-Werten in einem Korridor von 2,5 bis 3,0 Prozent. 

Party-Stimmung bei Fondsanbietern
Das sind laut Scope im aktuellen Marktumfeld aber immer noch vergleichsweise attraktive Renditen. Daher erwarten die Fondsexperten eine bleibend starke Nachfrage. Zahlreiche Fonds müssten deshalb die Mittelzuflüsse begrenzen. Exakt dieser Nachfrage-Überhang hat denn auch bereits zur Auflage oder zumindest Planung neuer Produkte geführt

Kein Wunder also, dass die Laune der Anbieter offener Immobilienfonds blendend bleibt. Mehr als 80 Prozent von ihnen beurteilen ihre Lage in diesem Jahr als gut oder sogar sehr gut, so Scope. Auch für 2020 sei keine Eintrübung der Stimmung in Sicht. Die positive Einschätzung gehe mit einem weiterhin hohen Niveau erwarteter Mittelzuflüsse einher: Alle Anbieter erwarten für ihre Zunft in diesem Jahr Netto-Mittelzuflüsse. Fast 60 Prozent rechnen sogar mit deutlichen Zuflüssen. (jb)