Die einzelnen Anlageobjekte in den Portfolios offener Immobilienfonds sind während der vergangenen fünf Jahre im Schnitt immer größer geworden – bezogen auf den Verkehrswert. Zudem werden die Objekte immer älter. Das sind die Kernergebnisse einer aktuellen Analyse der Ratingagentur Scope. 

So betrug die durchschnittliche Größe der Immobilien Ende 2018 laut Scope-Daten 101 Millionen  Euro. Im Jahr 2014 waren es lediglich 79 Millionen Euro gewesen – ein Zuwachs von rund 28 Prozent. Vor allem der Anteil von Objekten in der Größenordnung zwischen 200 und 500 Millionen Euro sei spürbar angewachsen. 2014 entsprach ihr Anteil an den Portfolios rund einem Viertel. Fünf Jahre später sind es bereits 31 Prozent – Tendenz zunehmend. Der Anteil der Objekte mit einem Verkehrswert von mehr als 500 Millionen Euro hat sich im gleichen Zeitraum sogar von vier auf neun Prozent mehr als verdoppelt. 

Die Fonds mit den teuersten Objekten
Die höchsten Anteile von Immobilien mit einem Verkehrswert von mehr als 200 Millionen Euro haben: Uniimmo: Europa (60%), Hausinvest (50%), Uniimmo: Deutschland (47%) und Deka-Immobilien Europa (43%).

"Ein wesentlicher Grund für das Anwachsen der durchschnittlichen Gebäudegröße sind Portfoliobereinigungen, die von Fondsmanagern in den vergangenen Jahren vorangetrieben wurden", erläutert Frank Netscher, Analyst der Ratingagentur Scope. Dabei wurden vor allem kleinere Objekte veräußert und größere erworben. So betrug die Größe oder besser der Wert neu angekaufter Objekte 2014 im Durchschnitt 84 Millionen Euro. In den darauffolgenden vier Jahren lag sie jeweils über 120 Millionen Euro.

Union-Investment-Fonds mit "jungen Objekten"
Das durchschnittliche Alter der Fondsobjekte ist seit 2014 von 12 auf 14 Jahre gestiegen. Vor allem der Anteil der Objekte mit einem Alter zwischen 15 und 20 Jahren habe signifikant von 11 auf 22 Prozent zugenommen. Im Gegenzug hat sich der Anteil der Fondsobjekte, die jünger als zehn Jahre sind, deutlich vermindert – von 45 Prozent im Jahr 2018 auf aktuell 28 Prozent. "Da aktuell zahlreiche Fonds in Projektentwicklungen und die Revitalisierung von Objekten investieren, erwarten wir in den kommenden Jahren einen verlangsamten Anstieg der durchschnittlichen Altersstruktur", sagt Sonja Knorr, Leiterin Alternative Investments bei Scope.

Betrachtet man Fonds mit einem Volumen von mehr als einer Milliarde Euro, fällt auf, dass gleich drei Union-Fonds über die höchsten Anteile von jungen Objekten – jünger als zehn Jahre – verfügen. Beim Uniinstitutional European Real Estate machen diese jungen Immobilien derzeit 42 Prozent des Portfolios aus. Es folgen der Uniimmo: Deutschland mit 35 Prozent und der Uniimmo: Europa mit 33 Prozent. (jb)