Europas größte Mischfonds haben die Börsenturbulenzen der vergangenen Wochen vergleichsweise gut überstanden. Zu diesem Ergebnis kommt das Analysehaus Morningstar, das die beliebtesten Portfolios einer kurzfristigen Performance-Untersuchung unterzogen hat.

Morningstar-Experte Ali Masarwah hat zwei Perioden betrachtet: Zum einen die Performance seit dem 23. Januar – jenem Tag, an dem der Dax sein Rekordhoch erreichte –, zum anderen die vergangene Woche, in der die Aktienindizes weltweit nach unten rauschten. Masarwah spricht bewusst von einer "Momentaufnahme", schließlich ist die Aussagekraft solcher kurzfristiger Performance-Vergleiche eher gering.


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Bei den vier größten untersuchten Fonds handelt es sich um ausgewogene Mischfonds. "Auf den ersten Blick fällt auf, dass sich die Verluste in der vergangenen Woche in Grenzen hielten", so Masarwah. "Das ist angesichts der hohen Aktienquoten nicht selbstverständlich."

Die geringsten Verluste dieser Fondskategorie fuhr mit 2,73 Prozent der Nordea Stable Return ein. Am höchsten fielen sie beim Allianz Income and Growth aus. Masarwah betont jedoch, dass es sich hierbei um eine währungsgesicherte Tranche handelt, die nicht von der tendenziellen Dollar-Stärke profitieren konnte. Auch wenn die Verluste der vier Flaggschiffe nicht riesig waren: Der Kategoriedurchschnitt schlug sich noch besser (siehe Grafiken oben).

J.P.Morgan-AM-Manager begrenzt das Minus auf 0,1 Prozent
Bei den flexiblen Mischfonds schlug sich in der vergangenen Woche der Morgan Stanley Global Balanced Risk Control am besten. Er schnitt minimal besser ab als der Flossbach von Storch Multi Opportunities. Beide hielten sich etwas besser als der Kategoriedurchschnitt. Erstaunlich gut meisterte der Ethna-Aktiv das Börsenbeben. Der defensive Mischfonds begrenzte den Wochenverlust auf 0,8 Prozent, während die Kategorie gut 1,3 Prozent einbüßte.

"Unter den alternativen Multistrategie-Fonds erzielte der JP Morgan Global Macro Opportunities mit einem kaum wahrnehmbaren Minus von 0,1 Prozent die beste Bilanz in der vergangenen Woche", so Masarwah. Auch Klaus Kaldemorgen konnte das Minus im Deutsche Concept Kaldemorgen im Rahmen halten. Die Wettbewerbsprodukte Newton Real Return und SLI Global Absolute Return Strategies gaben stärker nach.

"Kein Fondsmanager kann über Wasser gehen"
Das Fazit des Morningstar-Experten: "Kein Fondsmanager kann über Wasser gehen. Will er Risiken vermeiden, opfert er dafür Ertragschancen; will er seinen Ertrag maximieren, sind unweigerlich auch Drawdowns ein Teil seiner Geschichte." (bm)