Die Frankfurter Bankgesellschaft verwaltet über ihre White-Label-Lösung "Vermögensverwaltung für Sparkassen" (VVS) mittlerweile mehr als drei Milliarden Euro. Damit habe sich die Summe in den VVS-Depots binnen weniger als drei Jahren verdreifacht, teilt das Institut mit.

Mit der VVS bietet die Bank den Sparkassen die Möglichkeit, ihren Kunden ohne großen Aufwand eine hauseigene Vermögensverwaltung anzubieten. Die Beratung erfolgt vor Ort, das Geld bleibt auf dem Depot der jeweiligen Sparkasse. Verwaltet werden die Portfolios im Hintergrund jedoch von der Frankfurter Bankgesellschaft, einer Tochter der Landesbank Helaba.

Die Frankfurter Bankgesellschaft, die sich selbst als "Privatbank der Sparkassen" bezeichnet, bietet das entsprechende Kooperationsmodell seit Ende 2017 an. Seither wuchs die Zahl der angebundenen Sparkassen deutlich. "Aktuell verwalten 66 VVS-Sparkassen insgesamt über 6.000 Mandate", heißt es in einer Pressemitteilung.

Aussicht auf zusätzliche laufende Provisionserträge
Interessant ist die VVS für allem für kleinere Sparkassen, für die es sich nicht lohnen würde, die für eine Vermögensverwaltung nötige personelle und regulatorische Infrastruktur aufzubauen. Die VVS könne "Türöffner für weitere Angebote in Richtung vermögender Kundschaft" sein, wirbt die Frankfurter Bankgesellschaft. Außerdem könnten die Sparkassen zusätzliche laufende Provisionserträge erzielen, wenn Kunden Geld investieren, das zuvor außerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe angelegt war.

Der Aufwand für die einzelnen Institute bleibe überschaubar, sagt VVS-Leiter Ali Akbari: "Wir übernehmen das Portfoliomanagement mit allem, was dazugehört – gerade auch die komplexen regulatorischen Anforderungen, die sonst in den Sparkassen viele Ressourcen beanspruchen würden."

Die Sparkasse empfiehlt den Kunden und verdient mit
Die VVS macht nur einen kleinen Teil des Geschäfts der Frankfurter Bankgesellschaft aus. Das Institut bietet Sparkassen insbesondere an, vermögende Kunden gewissermaßen im Duett zu betreuen. Die Anleger werden Kunde der Frankfurter Bankgesellschaft, haben weiterhin aber auch ihren vertrauten Bankberater als Ansprechpartner. Dafür, dass eine Sparkasse der Frankfurter Bankgesellschaft einen Kunden empfiehlt, erhält sie die Hälfte der mit dessen Portfolio erzielten Vermögensverwaltungsvergütung.

Dass dieses Geschäftsmodell bei den Sparkassen gut ankommt, blieb anderen Dienstleistern aus dem Sektor nicht verborgen. Im vergangenen Jahr gab die Deka bekannt, verstärkt aufs Private Banking setzen zu wollen. Bald wird der Wettbewerb um die Kunden der Sparkassen, die Interesse an einer Vermögensverwaltung haben, weiter an Schärfe gewinnen: Die Depotbank DWP kündigte an, gemeinsam mit dem Fintech Investify Tech sowie der Software-Schmiede Dericon eine offene Vermögensverwaltungs-Plattform entwickeln zu wollen. Über diese Plattform können Sparkassen ihren Kunden dann Anlagestrategien bekannter Adressen wie DJE Kapital, Berenberg oder Allianz Global Investors anbieten. (bm)