Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) hat aufgrund niedriger Zinsen und des demografischen Wandels an Stabilität verloren. Dennoch ist das Vertrauen vieler Beschäftigter in ihren Brötchengeber in Sachen Betriebsrente ungebrochen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Demnach verstehen 61 Prozent der Befragten die Altersvorsorge durch den Arbeitgeber als die wichtigste oder zweitwichtigste Einkommensquelle im Alter. Lediglich die gesetzliche Rente bekam mit 75 Prozent noch höhere Werte. 

Fragt man nur nach der wichtigsten Quelle für Ruhegelder, fällt der Unterschied indes deutlich größer aus: Dann liegt die Rente mit 62 Prozent auf dem ersten, die Betriebspension mit 54 Prozent auf dem zweiten Platz. Mit deutlichen Abständen folgten Ersparnisse und Investitionen (für 34 Prozent am wichtigsten oder zweitwichtigsten), Immobilien (23 Prozent) und das Arbeiten im Ruhestand (sechs Prozent). 

Umdenken setzt ein
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Sicherheit hat nach wie vor einen hohen Stellenwert für die Beschäftigten. Obwohl sich in der aktuellen Niedrigzinsphase zeigt, dass Garantien hohe Kosten verursachen, fanden 65 Prozent die Absicherung wichtiger als hohe Erträge. 83 Prozent wünschen sich einen Schutz vor Inflation.

In den Betrieben selbst setzt allmählich ein Umdenken ein: "Es ist schwierig, Betriebsräten klarzumachen, dass eine Garantie von 2,5 Prozent viel Geld kostet", sagt Stephan Wildner, Berater bei Willis Towers Watson. Es gebe aber aktuelle Beispiele, in denen Gewerkschafter darauf drängten, nur noch eine Beitragsgarantie festzusetzen. Mit der zunehmenden Dauer der Niedrigzinsphase scheint auch das Wissen über deren negativen Konsequenzen zuzunehmen. (fp)