Seine Zeit an der Spitze des weltgrößten Rückversicherers neigt sich bekanntlich dem Ende zu. Auf seiner letzten Bilanzpressekonferenz hat Nikolaus von Bomhard, Vorstandsvorstandsvorsitzender der Münchener Rück, zu einem Rundumschlag gegen die Europäische Zentralbank (EZB) ausgeholt – und dem Manager Magazin zufolge erzählt, mit welchen unkonventionellen Mitteln sein Unternehmen den Strafzinsen der EZB entgehen möchte.

Die Geldpolitik der EZB mit ihrem Präsidenten Mario Draghi sei nach der Senkung der Leitzinsen auf Null am Ende. "Draghi soll die Fantasie nehmen, dass er die Probleme löst, die die Politik nicht löst", sagte von Bomhard. Für den Versicherungskonzern selber stellen natürlich die erneut erhöhten Strafzinsen der EZB, die Finanzinstitute mittlerweile bezahlen müssen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken, ein Problem dar.

Die Münchener Rück experimentiere daher bereits, wie sie der EZB ein Schnippchen schlägt. Schon vor einiger Zeit habe sie Gold in den konzerneigenen Tresor gelegt, vor kurzem obendrauf auch eine zweistellige Millionensumme in bar gebunkert. "Wir probieren das jetzt einfach mal aus. Daran sehen Sie, wie ernst die Situation ist", sagte der Chef des Rückversichers laut Manager Magazin. Etliche Sparkassen in Bayern spielen übrigens ebenfalls mit dem gleichen Gedanken. (jb)