Stratege: Fünf Gründe, weshalb Anleger mit Anleihe-ETFs scheitern
Bei festverzinslichen Anlagen sind die Argumente für aktives Management aus einer Reihe von Gründen sehr überzeugend, meint Pimco-Experte James Moore. Passive Investments hingegen haben eine Fülle an Tücken.
Viele – wenn nicht sogar die meisten – Anleger scheinen zu glauben, dass der Grundgedanke, der für passives Investieren spricht, gleichermaßen bei festverzinslichen Anlagen wie bei Aktien Gültigkeit besitzt. Doch Anleihen sind anders, erklärt James Moore, Leiter Investment Solutions Group bei Pimco. "Wir sind der Auffassung, dass die Argumente für aktives Management von festverzinslichen Anlagen durch die potenzielle Ungewissheit und Volatilität in Folge der Politik Donald Trumps sogar noch mehr Gewicht erhalten."
Stichhaltige Argument auf beiden Seiten
Die Debatte um aktives oder passives Investieren ist nicht neu, und beide Seiten haben stichhaltige Argumente. Kernstück der logischen Argumentation für passives Investieren ist eine grundlegende mathematische Überlegung: Die Performance aller Anleger ergibt in der Summe die Performance der Märkte. Für jeden Gewinner muss es auch einen Verlierer geben, der dessen Gewinne bezahlt. Berücksichtigt man nun noch die Gebühren, dann ist die durchschnittliche Nettorendite im Vergleich zur Marktrendite für aktive Anleger negativ.
"Die Handelsdynamik ist verschieden"
"Die Logik dahinter mag überzeugend sein für Aktien. Doch wenn es um Anleihen geht, dürfte das logische Argument zu kurz greifen", so Moore. Anleihen seien aus mehreren Gründen anders. "Anleihenanleger verfolgen unterschiedliche Ziele, was bei Aktien nur selten der Fall ist. Die Handelsdynamik ist verschieden." Neuemissionen und ihr Umfang innerhalb der Benchmark-Indizes seien bedeutende Faktoren. "Und das Renditeprofil einzelner Anleihen ist weit stärker verzerrt, als dies bei Aktien der Fall ist", sagt der Pimco-Experte.
Moore hält die Argumente, die bei festverzinslichen Anlagen für aktives Management sprechen, aus fünf Gründen für recht schlagkräftig – klicken Sie sich durch unsere Fotostrecke oben. (mb)
Kommentare
Und warum unterperformen Anleihefondsmanager noch stärker als Aktienfondsmanager?
AntwortenWieder heiße Luft aus der aktiven Anlageecke. Hier ein paar Fakten: Anteil der Anleihenpublikumsfonds mit Fondsdomizil in den USA, die schlechter performten als ihre Markt-Benchmark: US Staatsanleihen, langfristig: auf 1 Jahr 93,1%, auf 10 Jahre 95,7% US Hochzinsanleihen: auf 1 Jahr 75%, auf 10 Jahre 96,6% Schwellenländer- Staatsanleihen: auf 1 Jahr 74,6%, auf 10 Jahre 81,8% (Entsprechende Daten für Rentenfonds mit Fondsdomizil Europa nicht verfügbar) Quelle: Gerd Kommer Invest GmbH
Weißkopf am 02.03.17 um 13:52AW: Und warum unterperformen Anleihefondsmanager noch stärker als Aktienfondsmanager?
Antwortenna ganz einfach: weil die anleihemärkte noch viel effizienter als die Aktienmärkte sind!
maidenfritz am 02.03.17 um 14:38AW: Und warum unterperformen Anleihefondsmanager noch stärker als Aktienfondsmanager?
AntwortenDas weiß ICH wohl. Hinzukommt, dass die Kosten aufgrund der geringeren Absolutperformance noch stärker ins Gewicht fallen. Die Frage war - ironisch - an die Schreiberlinge gerichtet.
Weißkopf am 02.03.17 um 19:23