Immer mehr Menschen wollen, auch aus Sorge vor Ansteckungen, nicht länger mit Geldscheinen oder Münzen hantieren. Die Covid-19-Pandemie hat den ohnehin vorhandenen Trend zum bargeldlosen Bezahlen daher noch beschleunigt. Laut einer Untersuchung der Beratungsgesellschaft Capgemini, über die unter anderem die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet, dürften bargeldlose Transaktionen in den Jahren 2019 bis 2023 um zwölf Prozent zulegen. Insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum haben Scheine und Münzen der Studie zufolge langsam aber sicher ausgedient. In Deutschland treiben vor allem kontaktlose Zahlungen diese Entwicklung voran. Mehr als die Hälfte aller Bundesbürger zahlt mittlerweile auf diese Art, drei Viertel davon mindestens einmal pro Woche. 

Der Trend weg vom Bargeld birgt allerdings Risiken. Der "World Payment Report 2020" von Capgemini zeigt: Branchenexperten betrachten Cyberkriminalität derzeit als größte Gefahr für Zahlungsdienstleister. Unter Führungskräften aus dem Zahlungsverkehrssektor schätzten 87 Prozent das Risiko für Cyber-Angriffe als hoch ein. Während der Corona-Lockdowns in zahlreichen Ländern wurden in der Infrastruktur einiger Bezahldienste Schwachstellen offenbar. Solche neuralgischen Punkte könnten Kriminelle in Zukunft vermehrt für sich nutzen, etwa zur Geldwäsche oder zur Terrorismusfinanzierung.

Das sind die beliebtesten digitalen Bezahl-Varianten
Mehr als 38 Prozent der befragten Verbraucher gaben an, während des Lockdowns einen neuen Zahlungsanbieter entdeckt zu haben. Der Markt bleibt also in Bewegung. Mit Blick auf die Technik stehen Internet-Banking und Direktüberweisungen vom Konto ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Jeweils 68 Prozent der befragten Verbraucher weltweit nutzen am liebsten diese Bezahlvarianten. An zweiter Stelle stehen kontaktlose Kartenzahlungen (64 Prozent), gefolgt von digitalen Geldbörsen einschließlich QR-basierter Zahlungen (48 Prozent). (fp)