Ein wachsendes Angebot trfitt auf eine unverändert schleppende Nachfrage – so lässt sich das "bAV-Jahr 2015" im Mittelstand zusammenfassen. Grundlage für diese Einschätzung sind die Ergebnisse der Studie "Betriebliche Altersvorsorge im Mitteltand 2016", herausgegeben von den Generali Versicherungen und dem F.A.Z.-Institut.

Demnach legen zwar gemischt finanzierte Betriebsrenten sowie Branchen- und Tarifvertragspläne zu, doch um die Nachfrage aufseiten der Beschäftigten deutlich zu beleben, helfen keine Einzelmaßnahmen wie eine Enthaftung der Arbeitgeber oder die zuletzt vielgepriesenen Opting-out-Vorgaben, so Generali. Wichtiger seien flexible Vorsorgelösungen, die sich dem individuellen Bedarf des einzelnen Mitarbeiters anpassen, sowie eine finanzielle Förderung.

Dürftiges Arbeitnehmerinteresse 
Die für die Studie befragten bAV-Verantwortlichen sehen den Hauptgrund für die stagnierende Marktdurchdringung der Entgeltumwandlung vor allem bei den Mitarbeitern selbst: Diese verfügten Eigenangaben zufolgen häufig nur über geringe Finanzreserven für eine zusätzliche Altersvorsorge und hätten dadurch nur ein geringes Interesse an der Entgeltumwandlung.

Dagegen haben die Arbeitgeber ihr Engagement bei der bAV im Jahr 2015 ausgebaut. So kann jeder befragte Mittelständler mindestens ein bAV-Angebot vorweisen, wobei die Entgeltumwandlung jetzt in allen befragten Unternehmen stattfindet. "Die Ergebnisse zeigen, dass gerade für Personen mit geringerem Einkommen neue Anreize zum Erwerb von bAV-Ansprüchen gesetzt werden müssen, denn gerade sie sind stärker von Altersarmut bedroht und dringend auf ein zusätzliches Einkommen im Alter neben der gesetzlichen Rente angewiesen", sagt Michael Stille, Vorstandsmitglied bei Generali.

Stabilisiertes Angebot an arbeitgeberfinanzierten Betriebsrenten
Das Angebot an rein arbeitgeberfinanzierten Betriebsrenten hat sich laut Studie im vergangenen Jahr stabilisiert und verzeichnet im Vorjahresvergleich sogar einen leichten Zuwachs. Gerade mitarbeiterstarke Betriebe weisen mit aktuell 45 Prozent einen überdurchschnittlich hohen Anteil bei den rein arbeitgeberfinanzierten bAV-Modellen auf. Insgesamt hält jeder Betrieb im Schnitt aktuell 1,5 bAV-Planvarianten über alle Finanzierungsvarianten hinweg bereit. (fp)


Die Generali Versicherungen und das F.A.Z.-Institut veröffentlichen die Studienreihe seit dem Jahr 2011. Diese basiert auf einer jährlichen, repräsentativen forsa-Umfrage unter 200 bAV-Verantwortlichen in deutschen mittelständischen Unternehmen mit 50 bis 500 Mitarbeitern.