Die Umweltbank bringt in den kommenden Wochen ihren ersten börsengehandelten Indexfonds (ETF) auf den Markt. Der Umweltbank UCITS ETF – Global SDG Focus (ISIN: LU2679277744) soll als "global breit diversifiziertes und streng nachhaltiges Basisinvestment im Bereich Aktien" dienen, heißt es in einer Produktbroschüre.

Der Börsenhandel soll Mitte Juli aufgenommen werden, teilte das Institut auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE mit. Zuvor ist eine Zeichnungsphase für Kundinnen und Kunden mit Depot bei der Umweltbank vorgesehen. Als Fondsgesellschaft dient Axxion in Luxemburg, die seit der Auflage des Frankfurter UCITS ETF – Modern Value vor zwei Jahren auch ETFs administriert. Den Index, den der Umweltbank-ETF abbildet, berechnet der Frankfurter Anbieter Solactive. Die laufenden Gebühren beziffert das Nürnberger Institut auf 0,8 Prozent.

Rund 90 Prozent aller Unternehmen werden aussortiert
Die Aktienauswahl für den Umweltbank Global Investable Universe SDG PAB Index erfolgt in vier Stufen. Das Ausgangsuniversum umfasst mit rund 10.000 Titeln alle liquide handelbaren Aktien aus Industrie- und Schwellenländern. Rund 2.000 Firmen kommen mangels fehlender ESG-Daten nicht infrage. 4.000 Titel fallen aus dem Anlageuniversum, weil sie gegen Ausschlusskriterien der Umweltbank verstoßen. Tabu sind einerseits Branchen und Sektoren wie Alkohol, fossile Energien, Glücksspiel oder Rüstungsgüter, aber auch verifizierte Verstöße gegen Normen wie die UN-Global-Compact-Prinzipien. Weitere 3.000 Unternehmen werden aussortiert, weil sie keinen positiven Beitrag zu den 17 Entwicklungszielen der Vereinten Nationen liefern (Sustainable Development Goals, SDGs).

Übrig bleiben aktuell gut 1.000 Aktien, die sich im Index wiederfinden. Bei der Entscheidung, wie hoch die Einzeltitel gewichtet werden, spielen zwei Aspekte eine Rolle: Einerseits soll sich die Aktien-, Länder- und Branchengewichtung am globalen Aktienmarkt orientieren. Andererseits sollen die "Paris-aligned Benchmark"-Kriterien (PAB) der Europäischen Union eingehalten werden. Das heißt, dass der CO2-Fußabdruck der Unternehmen im Index höchstens halb so hoch sein darf wie der des globalen Aktienmarktes und die Emissionsintensität jedes Jahr um mindestens sieben Prozent sinken muss. Wegen dieser Vorgaben hat der Anbieter den Fonds gemäß Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung eingestuft.

Kein klassisch "dunkelgrünes" Portfolio
Die Orientierung am breiten Aktienmarkt hat zur Folge, dass Anleger kein klassisch "dunkelgrünes" Portfolio erwarten dürfen: Das aktuell höchste Gewicht im Index haben Nvidia, Taiwan Semiconductor, Eli Lilly, United Health Group, Home Depot, Oracle, Micron Technology, Abbvie, Cisco und Servicenow.

Der ETF ist nicht der erste Fonds, bei dem die Umweltbank auf eine Kombination aus Ausschlusskriterien und Positivbeiträgen in Form einer SDG-Ausrichtung setzt. Ein solcher Ansatz kommt bereits bei den aktiv gemanagten Publikumsfonds Umweltspektrum Mix, Umweltspektrum Natur und Umweltspektrum Mensch zum Einsatz. (bm)


Wie sind die in Deutschland aktiven Öko- und Ethikbanken im Wertpapiergeschäft aufgestellt? Einen Vergleich der entsprechenden Angebote lesen Sie in der soeben erschienenen Ausgabe 2/2024 von FONDS professionell ab Seite 400. Angemeldete Nutzer können den Beitrag auch hier im E-Magazin abrufen.