"Wir erwägen, Bitcoins in kleinen Mengen von maximal ein bis zwei Prozent einer handvoll weiterer Fonds für private Anleger beizumischen", erklärt Daniel Bathe, Portfoliomanager bei Union Investment, in einem Interview mit "Bloomberg News". Möglich sei das ab dem vierten Quartal, einen festen Termin gebe es aber noch nicht. Anfang dieses Jahres hatte Union Investment erstmals Kryptowerte in einen Mischfonds aufgenommen. Es handelte sich dabei um Delta-1-Zertifikate im "PrivatFonds Flexibel Pro". Der Fonds darf bis zu ein Prozent in Bitcoin investieren. Laut Bathe liegt er derzeit knapp darunter.

Vereinfachter Einstieg in Kryptoassets
Union Investment ist das jüngste Beispiel dafür, dass in Deutschland Anlegen in Bitcoin und andere Kryptoassets einfacher wird. So ermöglicht der S Broker der Sparkassen seinen Kunden seit kurzem Investments in Kryptowährungen und die Blockchain-Technologie über rund 40 Zertifikate, ETFs und Einzelaktien, aus denen Anleger wählen können. Auch auf institutioneller Seite tut sich etwas. Beispielsweise dürfen seit August erstmals auch Spezialfonds mit festen Anlagebedingungen, die für Profianleger gedacht sind, bis zu 20 Prozent des Fondsvolumens in Kryptowerte investieren.

"Ein vereinfachter Einstieg in das Marktsegment für institutionelle und private Investoren ist eine Entwicklung, die sich bereits seit einiger Zeit abzeichnet und als bedeutender Einflussfaktor für die Bitcoin-Kursgewinne zwischen Herbst 2020 und Anfang dieses Jahres gilt", sagt Sören Hettler, Analyst bei der DZ Bank.

"Engagement in Kryptowährung ist und bleibt riskant"
Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hatte Anfang des Jahres vor Kryptowerten in Form von Direktanlagen oder Derivaten, die den Kursverlauf abbilden, gewarnt. "Bei allen diesen Anlagen können Verbraucherinnen und Verbraucher erhebliche Kapitalverluste erleiden", schrieb die Behörde. Hettler mahnte ebenfalls zur Vorsicht. "Ein Engagement in Kryptowährung ist und bleibt vor allem aufgrund der enormen Kursschwankungen riskant", so der Analyst. "Als Beimischung in ein Portfolio können sie dennoch sinnvoll sein. Gerade langfristige Investitionen, beispielsweise in Bitcoin, haben sich in den letzten Jahren als sehr lukrativ erwiesen." (mb/Bloomberg)