Die amerikanische Fondsgesellschaft Franklin Templeton hat in Europa das Feld der passiven börsengehandelten Fonds (ETFs) auf Kernmärkte betreten. Die Gesellschaft mit Sitz im kalifornischen San Mateo startete den Franklin FTSE Developed World ETF, der die Entwicklung der Aktien von Unternehmen mit großer und mittlerer Marktkapitalisierung in den entwickelten Märkten weltweit nachzeichnet. Der zugrundeliegende Index umfasst mehr als 2.000 Aktien aus 25 entwickelten Volkswirtschaften.

Der Schritt stellt insofern ein Novum dar, als das Haus sich bislang bei ETFs auf Teilbereiche wie Schwellenländer-, Smart-Beta- oder thematische, nachhaltige und Anleihen-ETFs beschränkte. Viele aktive Manager wie Franklin Templeton, die erst später in den ETF-Markt vordrangen, konzentrieren sich auf Nischen wie eben Themen- oder zuletzt häufig auch aktive ETFs. Der Markt für Standardbarometer wie den MSCI World steht unter hartem Konkurrenzdruck. Die Größen der Branche wie Blackrocks iShares oder Amundi, DWS und Vanguard konkurrieren hier über den Preis.

Mit Kampfpreis eingestiegen
Auch Franklin Templeton steigt hier mit einem Kampfpreis ein. Der neue ETF startet mit einer Gesamtkostenquote von 0,09 Prozent per annum. Der bislang günstigste an der Börse Frankfurt notierte Industrieländer-ETF auf den FTSE Developed World von Vanguard weist eine Gebühr von 0,12 Prozent auf. Die Anbieter müssen bei ETFs für gewöhnlich ein hohes Volumen einsammeln, damit sich die Portfolios rechnen – oder sie erwirtschaften ihren Gewinn über Nischenfonds, bei denen sich höhere Margen erzielen lassen.

"Dieser neue passive ETF bietet ein internationales und stark diversifiziertes Aktienengagement und kann als Kernbaustein in der Aktienallokation eines Anlegers dienen", sagt Matthew Harrison, Leiter Global Advisory Services für Europa und Großbritannien bei Franklin Templeton. "Solche Asset-Bausteine sind für ETF-basierte Musterportfolios, die sich in Europa eines starken Wachstums erfreuen, von entscheidender Bedeutung." (ert)